Japan: Paradies der Maskottchen

Japan ist eine so faszinierend, widersprüchlich und überraschend in den Augen des Okkzident, dass es immer interessant ist, an Ausstellungen zu partizipieren, die uns erlauben sich ihren Geheimnissen zu nähern. Das Casa Asio in Barcelona (Avenida Diagonal. 373) veranstaltet zusammen mit der Japan Foundation und dem Museum ABC eine spannende Ausstellung, die „Japan, das Paradies der Maskottchen“ genannt wird.

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In der Ausstellung wird das Wort „Maskottchen“ in einem weiteren Sinn als dem in der westlichen Welt gewohnten verwendet: Es bezieht sich nicht nur auf die Haustiere, sondern auch auf Puppen und Modelle berühmter Persönlichkeiten aus Manga und Animée oder die Maskottchen von Großevents (Olympische Spiele, Weltausstellungen). Sie meinen aber auch anthropomorphe Personifikationen von Städten, Vierteln und Dörfern, so zeigt beispielsweise eines der Videos zur Ausstellung ein riesiges Kind mit einem Hirschkopf das Seito-kun heisst und die Stadt Nara Heijo-kyo bezeichnet… Oder die seltsame Fee in Form eines Tropfen namens Namisuke mit enormen Augen und irgendwie glubschäugig, die als Symbol für die Einwohner des Stadteils Suginami in Tokio gewählt wurde.

Nichts geringeres begrüßt uns in den Ausstellungsräumen als eine nahezu in Naturgröße gezeigter Charakter aus Neon Genesis Evangelion… In den verschiednene Sälen kann man die Figuren der verschiedensten Größe sehen wie die der Pokemons, Doreamons und andere Charaktere sie im Westen eher unbekannt sind (um sie kennen zu lernen, gibt es eine kleine Erklärung über Ursprung und Bedeutung auf die Hand). Hier wird man mit dem fortschreitenden Betrachten der Ausstellung Zeuge für die enorme Wichtigkeit der Maskottchen auf vielen verschiedenen Ebenen der japanischen Gesellschaft: das schliesst Polizeikommisariate mit ein in denen es Poster, Schlüssenanhänger oder Merchandisingartikel der lokalen Maskottchen gibt.

Die seltsamste Installation ist vielleicht die Reproduktion einer möglichen Wohnung eines Erwachsenen Japaners der Fan von Hello Kitty ist und in der absolut alles von den Möbeln, zu Kleidungsstücken, Elektrogeräten bis zu den Verzierungen der Wände von Hello Kitty Miniaturen in allen Grüßen und Rosatönen überzogen ist…. In dieser Art gibt es sogar Hotels deren Zimmer komplett mit dem Maskottchen bevölkert sind, das sie bei der Reservierung des Zimmers bestellen!

Eine interessante Theorie über das Vorherrschen der Maskottchen in dem japanischen Land wurde mit Referenz auf die schintoistischen Traditionen gemacht, denen zu Folge jedes signifikante Objekt eine eigene heilige Seele besitzt – ein „Kami“ (ein Terminus der am ehesten als „Gott“ übersetzt werden könnte). So könnten Hello Kitty oder Doreamus Kamis beanspruchen und damit so verehrenswert wie ein Baum das Meer oder jedes Element der Natur sein, dem ein „heiliger“ Charackter zugesprochen wird. Für mehr Informationen: http://www.casaasia.es/actividad/detalle?id=203468

 


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