Es ist ein Streit, der schon seit Jahren tobt. Länder, die Wale aus wissenschaftlichen oder kommerziellen Gründen fangen und töten, gegen Länder, die das Walfangen vollständig ablehnen. Schon 1946 hatte man mit einem Vertrag versucht den Walfang zu regulieren und die Tiere zu schützen - dieser Moment gehört zur Geburtsstunde der Internationalen Walfangkommission.
Seit 2007 gibt es jedoch in dieser Beziehung besonders Streit zwischen vielen Ländern und Japan. Der Streit ging so weit, dass der internationale Gerichtshof in Den Haag Japan verbot weiterhin in der Antarktis Wale zu fangen. Dieses Urteil ist 2014 unter Berücksichtigung der Tatsache gefallen, dass beim Walfang kommerzielle Interessen im Vordergrund stünden - im Widerspruch zu den Aussagen Japans Wale aus wissenschaftlichen Gründen zu jagen.
Der IWC 2018 und die Rolle Japans
Dieses Jahr soll die Internationale Walfangkommission (IWC) in Brasilien tagen. Sinn der IWC ist es, den Walfang zum Schutz der Tiere unter Kontrolle zu halten. Dieses Jahr hat Japan mit Joji Morishita den Vorsitz beim IWC. Aus diesem Grund hat Japan eine Reihe von Anträgen eingereicht. Unter diesen Anträgen wollen die Japaner Abstimmungsregeln innerhalb der Kommission ändern und eine Fangquote für nachhaltige Jagd auf Wale festlegen.
Die Reaktionen der Umweltschutzorganisationen, wie zum Beispiel WWF, ließ nicht lange auf sich warten: „Japan will die Walfangkommission zu einem Walfänger-Club umbauen."
Japan ist jedoch nicht das einzige Land, das Walfang betreibt. Auch die nordeuropäischen Länder Island und Norwegen jagen aktiv die Meeressäuger. Diese beiden Länder sind nicht an das Walfangverbot gebunden, da sie gegen das IWC-Moratorium von 1986 Einspruch eingelegt haben. Wenn die Bestrebungen Japans erfolgreich wären, würde Walfang zu einer legitimen Jagd gehören. Die Befürchtung ist, dass dann auch andere Länder wie Russland oder Korea ebenfalls wieder im Walfang Engagement zeigen könnten.
Gegeninitiator und Gastgeber Brasilien meldet sich zu Wort
Brasilien gehört zu den größten Gegnern des kommerziellen Walfangs. Der diesjährige Gastgeber profitiert von der Existenz der Wale und nicht deren Jagd. Brasilien verdient sein Geld mitunter durch den Waltourismus und möchte aus diesem Grund ein großes Gebiet im Südatlantik schützen lassen.
Aus diesem Grund hat Brasilien nun die „Florianópolis-Deklaration" ins Gespräch gebracht. Diese Vereinbarung sieht vor, lediglich die Walbeobachtung als einzig kommerzielle Nutzung von Walen festzulegen und so den Walfang weiterhin illegal zu kategorisieren. Man darf dieses Jahr gespannt nach Brasilien blicken, ob die IWC sich zu einem Walfänger-Club oder zu einer Walschutz-Kommission umbaut.
Ich bin Student und Japan ist meine Leidenschaft. Lasst uns gemeinsam auf eine Erkundungsreise durch die japanische Kultur gehen und dabei köstliche Rezepte genießen.