Zwischen 1964 und 1966, als in Berlin noch zahlreiche Spuren der Kriegszerstörungen zu sehen waren, erkundete der Fotograf Janos Frecot die Stadt mit der Kamera. Seine beachtenswerte Arbeit zeigt äußerst sachliche Aufnahmen von Hausfassaden und Brandwänden mit ihren Zeitspuren. Gezeigt werden die Bilder bis zum 10. November in der Kommunalen Galerie Berlin.
Ausstellungsbeschreibung
Manche Wunden des Krieges in Berlin waren bereits geheilt, als Janos Frecot zwischen 1964 und 1966 mit seiner Kamera durch die Stadt flanierte, ganz im Geiste Franz Hessels. Er interessierte sich für die steinernen Brachen, für die Denkmäler auf der leeren Bühne, die der Bombenkrieg und die Trümmerbeseitigung geschaffen hatten. In dieser Zeit entwickelte Frecot einen genauen und sachlichen Blick für die Berliner Architektur und stadtplanerische Details. So entstand in kürzester Zeit ein autonomes, konzeptionelles Werk einer provisorischen Stadtlandschaft fast ohne Menschen. Dabei konzentrierte er sich auf einen Teil Berlins rund um die südliche Friedrichstadt sowie auf Hausfassaden und Brandwände, die er mit all ihren Zeitspuren und großflächigen Schattenwürfen in unvergleichlichen Grauwertabstufungen wiedergab. Eine genaue Lokalisierung der Aufnahmestandpunkte ist für den heutigen Bildbetrachter schwer, mitunter unmöglich, zumal alle Bilder der Serie pauschal den schlichten Titel “Berlin 1965/66″ tragen.
Matthias Harder, Leiter der Helmut Newton Stiftung
Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch im Nicolai-Verlag.
Quelle: Kommunale Galerie Berlin
Wann und wo
Kommunale Galerie Berlin
Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin
August bis 10. November 2013