Jane Austen – Überredung

Inhalt: Anfang des neunzehnten Jahrhunderts lebt Anne Elliot mit ihrer Familie -das heißt, ihren beiden Schwestern Mary und Elizabeth sowie ihrem Vater Walter – auf einem Gut im ländlichen England. Aufgrund von finanziellen Problemen sehen sie sich zu einem Umzug gezwungen, der nach sich zieht, dass sie ihren alten Wohnsitz vermieten. Auf diese Weise soll wenigstens ein kleines Einkommen erzeugt werden, das sie über die Runden kommen lässt. Wie es das Schicksal so will, ist der Mieter -ein Kapitän – der Schwager von Frederick Wentworth, Annes großer Liebe. Acht Jahre zuvor hatten die beiden eine Liebesbeziehung, die jedoch durch den Druck, den Annes Familie auf sie ausübte, gelöst werden musste. An diesem Tag brachen die Herzen der beiden Verliebten und sie gingen auseinander. Nun, einige Jahre später, taucht Wentworth wieder in Annes Leben auf und wirft all ihre Gedanken, all ihre Gefühle durcheinander. Ist er immer noch der Richtige oder waren diese acht Jahre doch zu lang und haben alles zerstört? Amhranai meint: Wie eigentlich immer bei Jane Austen musste ich mich auch bei Überredung erst einmal wieder in die Sprache hineinfuchsen, die sie verwendet. Die Entstehung ist mittlerweile circa 200 Jahre her (um 1810 herum) und damals war eben alles anders. Auch die Namensgebung bei den einzelnen Charakteren, die mich mehr als einmal dazu veranlasst hat, innezuhalten und zurückzublättern. Für mich heißen alle Figuren gefühlt gleich und besonders die wechselnde Bezeichnung von “Ms Elliot” für mehrere Personen stören den Lesefluss. Von meinen kleinen Problemen abgesehen kann ich die Geschichte von Anne Elliot nur empfehlen. Obwohl es am Anfang ein wenig schleppend losging, kommt das ganze Drama um Anne und Wentworth schon sehr bald ins Rollen und droht sich direkt zu überschlagen. Man spürt Annes Zerrissenheit und dass sie eigentlich noch nicht über Wentworth hinweg ist. Gleichzeitig berichtet sie von seiner Kühlheit ihr gegenüber und offenbart diesen zerbrechlichen Punkt in ihr. Mit anderen spricht sie nie über das, was damals geschehen ist, auch weil es zu sehr schmerzt. Dass sie unter diesen Umständen wieder auf Wentworth trifft und dass sie sich von nun an eigentlich ständig begegnen, ist Schicksal. Langsam beginnen beide die Vergangenheit aufzuarbeiten, unterbrochen von Nebenbuhlern und heimtückischen Machenschaften. Das Ende dieses wunderschönen Romans ist zum Dahinschmelzen und ich möchte dafür die Rückseite des Buches zitieren: Es “beginnt eine zaghafte Annäherung [...], die in einer der originellsten Liebeserklärungen der Weltliteratur ihren Höhepunkt findet.” (Quelle: Austen, Jane: Überredung. Stuttgart: Reclam 2009)

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