James Cotton - Cotton Mouth Man

Wie frisch kann man mit fast 80 Jahren noch sein? James Cotton spielt auf „Cotton Mouth Man“ seine Bluesharp mit einer derartigen Energie, dass es einem die Freudentränen in die Augen treibt. Unterstützt wird er auf seinem neuen Album von einer Riege jüngerer und nicht ganz so alter Stars wie Pianist Chuck Leavell, Joe Bonamassa, Ruthie Foster oder Warren Haynes.

Während sich „Giant“ mehr oder weniger müde angehört hatte, scheint der Altmeister der Bluesharp inzwischen wieder jede Menge Spaß am Spiel zu haben. Vielleicht liegt das ja auch an den Musikern, die er sich für die Sessions von „Cotton Mouth Man“ ins Studio geholt hatte. Schon wenn der treibende Shuffle des Titelsongs loslegt, ist die nötige Spannung aufgebaut. Cottons Harp schneidet die Riffs und liefert sich mit der Gitarre von Joe Bonamassa Duelle, wie man sie sich nur wünschen kann. Auch der „Midnight Train“ mit Gregg Allman oder das wundervolle „Wrapped Around Your Heart“ mit Ruthie Foster sind einfach großartige Bluesnummern voller Spielfreude, Energie und Witz. Nur manchmal wird etwas Dampf heraus genommen, ohne dass es dabei etwa langweilig werden würde. Etwa bei den zwei Nummern, bei denen Keb Mo an Gitarre und Mikrophon zu höre ist. Hier hat der Lieblingsblueser aller Schwiegermütter einen Partner hinter sich, der ihn anstachelt, mehr Energie und vor allem mehr Ehrlichkeit in die Aufnahmen zu packen, als ich bislang von ihm gehört habe. Insgesamt gibt es nur zwei Momente, wo man wirklich auf Cottons Alter gestoßen wird mit den Ohren: Der eine ist kurz und schnell vergessen: Da ist diese Stimme, die ganz kurz den „Midnight Train“ einzählt und dann durch ein klassisches Train-Riff auf der Harp abgelöst wird, ehe Leavells Piano und der Rest der Band einen moderneren Soundtteppich legen. Und dann ist da ganz zum Schluss „Bonnie Blues“, die einzige Nummer des Albums, die Cotton selbst singt - oder eher erzählt zu akustischer Slide-Gitarre: Eine in ihrer Verletzlichkeit zutiefst anrührende Bluesbiographie des Mannes, der immer wieder mal als „Mr. Superharp“ bezeichnet wird, der einen solchen Titel allerdings längst nicht mehr nötig hat. Er ist schlicht und ergreifend neben Charlie Musselwhite der letzte lebende Harper der großen Zeit des Chicagoblues. Und „Cotton Mouth Man“ ist ein Album, dass 2013 zum Pflichtkauf jedes Bluesfans werden sollte. Denn es ist spannender als die meisten in letzter Zeit veröffentlichten „klassischen“ Bluesalben. (Alligator/in-akustik)

 


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