Jakobsweg: Wolfach – Elzach

Von Erichkimmich @Erich_Kimmich

Ich möchte nach Ostern einige Tage auf dem Abschnitt des Jakobswegs gehen, der Rottenburg und das elsässische Thann verbindet. Bei meiner großen Tour im letzten Jahr bin ich ja über Konstanz und die Schweiz gewandert, so dass ich diesen Abschnitt noch nicht kenne. Heute soll es von Wolfach nach Elzach gehen.

  

Von Lauterbach aus bekomme ich “Anlaufhilfe” bis zum Moosenmättle. Nun wandere ich in flottem Tempo abwärts. Beim kleinen Pilgerkirchlein Sankt Jakob begegnet er mir wieder: Santiago – der mit dem Pilgerstab. Die Wallfahrtsstätte wurde schon 1433 von Bruder Konrad von Calw gegründet, der hier auch schon die erste kleine Kapelle erbaute.

     

Nachdem sie in der Reformationszeit und im 30-jährigen Krieg zerstört worden war, bauten Wolfacher Bürger sie wieder auf. 1680 wurde dann die jetzige – größere – Kapelle errichtet und mit einem schmucken barocken Altar ausgestattet. Ein Brünnlein plätschert. Die ersten acht Kilometer liegen hinter mir, als ich das erste Jakobsweg-Zeichen sehe:  Ab jetzt folge ich der gelben Muschel auf blauem Grund!

Der reizvolle Weg führt nun über dem Kinzigtal bis Kirnbach, folgt dort dem kleinen Bach ein Stück aufwärts und überquert dann auf gut 450 Metern Höhe den Bergrücken zum Gutachtal. Überall blüht es. Sogar der gelbe Ginster ist bereits präsent! Schon überquert der Jakobsweg die Gutach – 279 Meter über dem Meer. Ein Stück oberhalb des bekannten Freilichtmuseums Vogtsbauernhöfe biegt er in den Sulzbach ein. Typisch Schwarzwald: Von einem Tälchen zum nächsten.

     

Der Jakobsweg schlängelt sich hoch bis zum Büchereck (651 m), zieht sich nach Südwesten und überquert beim Landwassereck (627 m) die Landstraße. Leider ist das Höhengasthaus seit einiger Zeit geschlossen, “vorübergehend” laut Schild, bis ein neuer Pächter gefunden ist.
Nun ist pure Idylle angesagt: Entlang der 600-Meter-Grenze hat man oberhalb von Prechtal die schönsten Ausblicke ins lange Tal der Elz, zu den gegenüberliegenden Bergen Gschasikopf (1045 m) und Rohrhardsberg (1152 m). Weit vorne am Talausgang ragen der Tafelberg und der Hörnleberg mit der Kapelle auf seinem Gipfel aus dem Dunst. 34 km sind beisammen als endlich Elzach auftaucht. Doch wo übernachten? Endlich findet sich im “Aktiv Hotel” eine gute Unterkunft.

     

Den Gasthof Bären an der Hauptstraße bewirtschaften neue Pächter: Der Koch hat italienischen Stil. Das Carpaccio vom Seeteufel ist ein Gedicht, das Saltimbocca á la Romana schmecht vorzüglich.
Auf dem Schuttig-Brunnen reckt sich die Elzacher Fasnachtsfigur in den Nachthimmel.