Jahresproduktion des Lotus Evija schon ausverkauft

Von Klaus Ahrens

Für das teuerste Pferd im Stall Lotus ist noch nicht mal die Herstellung angelaufen – trotzdem ist die gesamte Produktion des Elektro-Sportwagens im Jahr 2020 schon verkauft, obwohl ein Lotus Evija immerhin deutlich über 2 Millionen Euro kostet!

Mein erster und einziger Ritt auf einer Lotusblüte

Verstehen kann ich es ja. In jungen Jahren fand ich die flachen Flundern auch wahnsinnig aufregend. Gefahren habe ich einen solchen Boliden aber nur einmal auf einer meiner Reisen in die britische Universitätsstadt Cambridge.

Allerdings hielt in England alles vom Linksverkehr über den Fahrersitz an der falschen Seite bis hin zu den nervenden Roundabouts (Kreisverkehre), die meist nur aus einem kleinen, gelben Punkt mitten auf der Kreuzung zweier schmaler Landstraßen bestanden, die „Freude am Fahren“ deutlich in Grenzen.

Eigentlich war das wie Fish and Chips – wenn man das vermatschte, öltriefende Fast Food mit Essig auf den Pommes einmal gegessen hat, braucht man es kein zweites Mal…

Über den Hersteller

Der britische Sportwagenhersteller gehört inzwischen zum chinesischen Automobilkonzern Geely und hatte das Modell Evija im Sommer vergangenen Jahres angekündigt. Danach soll der Lotus Evija das leistungsstärkste Serienfahrzeug der Welt werden und gilt damit als direkter Konkurrent des Battista Anniversario, von dem sein Hersteller Automobili Pininfarina dasselbe behauptet.

Über das Auto

Das Modell Evija soll komplett in Handarbeit gefertigt werden. Dabei sei die gesamte Produktion des Jahres 2020 schon verkauft, freute sich Gavan Kershaw, Manager bei Lotus und ehemaliger Rennfahrer, der britischen Autozeitschrift Auto Car. Allerdings rückte er nicht damit raus, um wie viele Fahrzeuge es sich da eigentlich handelt.

Der Antrieb des Lotus Evija leistet rund 1.500 Kilowatt (2.000 PS), wobei Lotus keine Angaben dazu macht, wie viele Motoren in dem Auto verbaut sind. Das Fahrzeug soll in weniger als 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und sogar in weniger als 9 Sekunden von 0 auf 300 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit des Boliden soll über 320 km/h liegen.

Die Akku-Kapazität soll bei 70 Kilowattstunden liegen. Damit soll der knapp 1,7 Tonnen schwere Lotus nach der Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure (WLTP) 400 Kilometer weit kommen.

Eine 350-Kilowatt-Ladesäule soll den Akku in 18 Minuten wieder aufladen können. Den Antriebsstrang hat Lotus in Kooperation mit Williams Advanced Engineering entwickelt. Williams lieferte in den ersten vier Saisons auch die Akkus für die elektrische Rennserie Formel E.

Das dicke Ende: Der Preis

Insgesamt will Lotus 130 Exemplare des Evija bauen. Der elektrische Supersportwagen soll 2,04 Millionen britische Pfund (knapp 2,36 Millionen Euro) kosten. Wer seinen Evija vorbestellt, muss dabei eine Anzahlung von 250.000 britischen Pfund (290.000 Euro) leisten, die allerdings bei Abnahme erstattet wird.

Bild: Lotus