Jahrescharts der Redaktion 2018: Musik

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

Jahrescharts der Redaktion 2018: Musik

Alle Jahre wieder entkommen wir weder Last Christmas noch dem Kater der Weihnachtsfeier. In diese Regelmäßigkeit gesellen sich auch die pressplay-Jahrescharts, nur deutlich positiver besetzt. 

Frauenpower 2018

Courntey Barnett lässt mit ihrem Album Tell Me How You Really Feel auch im Jahr 2018 tief in ihre Seele blicken.  Janelle Monáe hat das vergangene Jahr um einiges spannender gemacht. Die US-Amerikanische Soul- und Funk-Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin und Songwriterin scheint eine nicht enden wollende Quelle an Kreativität zu sein. Nicht nur ihre Hommage an Prince mit dem Song Make me Feel weckt müde Beine, mit PYNK (feat. Grimes) zelebriert sie weibliche Sexualität. YASS!

Unsere Wünsche und Hoffnungen wurden erfüllt, Florence + The Machine  ist die Frau mit der Charakter Stimme hat mit ihrem vierten Studioalbum erneut etwaige Erwartungen erfüllt. Mit Gästen wie Kamasi Washington, Sampha und Jamie xx, schafft sie es diesmal die Songs in feineren Nuancen anstatt epochalem Glanz und Gloria auszuschmücken. Frau Welch lässt uns damit zurück mit Hunger auf mehr.

Nicht nur eins, nein gleich zwei neue Alben veröffentlichte die Hamburger Rapperin Haiyti dieses Jahr. Schon ihr Release im Jänner Montenegro Zero war eine Platte vollgestopft mit Hits, doch dass Haiyti sich selbst mit dem im September erschienenen ATM Album sogar noch übertrumpfen konnte, macht sie schlichtweg zum besten Female MC im deutschsprachigen Rapgame. Auch in Österreich gibt es neues an der Female Empowerment-Front. Rising Star Mavi Phoenix veröffentlichte kürzlich ihre Young Prophet II EP und erlangte damit auch international Aufmerksamkeit. Nicht zu vergessen natürlich auch Anna von Hausswolff, die an der Orgel einfach top Sounds kreiert.


Menpower 2018

Leon Bridges stammt aus Texas und hat mit Good Thing ein großes Schäufelchen an Talent, Soul und gutem Songwriting nachgelegt. Sein zweites Album kombiniert Pop, R&B aus den Siebzigern und Ansätze von Freejazz. Die zehn Titel klingen nach Nostalgie und Herzschmerz im frischen Gewand. Von welcher Liebe Leon Bridges auch immer singt, es war wohl ganz schön gut – das Ding. Bayuk hat mit dem Album Rage Tapes in diesem Jahr so manchen überrascht. Atmosphärisch und melancholische Songs zugleich, die einfach in den Bann ziehen.

Auch kein Vorbeikommen gab es in diesem Jahr an Denzel Curry, der facettenreiche Musik sehr groß schreibt. Thom Yorke lieferte in diesem Jahr übrigens den Soundtrack des Jahres zum Film Suspiria und gab sich dabei wieder einmal tief melancholisch. Jack White hat mit Boarding House Reach für ein bisschen Wirbel gesorgt. Während so mancher erschrocken den Kopf schüttelten, halten das Album doch recht viele für ein schaurig-schönes Werk. Wir sagen: Geschmacksache. Ruhige, intensive Songs gab es in diesem Jahr auch von Father John Misty, den man in dieser Kategorie natürlich nicht vergessen sollt.


Die Alben des Jahres

Middle Class Rut schaffen mit dem Album Gutters perfekte Balance verschiedener musikalischen Einflüssen, dabei klingen sie immer noch rauh und ein bisschen verdreckt. Die Band setzt weiter auf Geschwindigkeit und Intensität und schafft somit einmal mehr ein Album, das vor Energie nur so strotzt. Ebenfalls ziemlich dynamisch ist Joy As An Act Of Resistance von Idles. Die Band bietet Punk und Noiserock vom Feinsten, gepaart mit direkten, emotionalen und politischen Statements – Ein Album, das man in diesem Jahr unbedingt gehört haben muss.

Wir können nicht genug kriegen von dieser jungen fünfköpfigen Band The Internet aus Los Angeles mit der coolen Frontfrau Syd. Noch cooler ist allerdings, dass sich die Musiker nicht auf den musikalischen Lorbeeren von Ego Death ausruht und mit dem vierten Album vor allem gesellschaftskritische und queere Themen ansprechen. Hive Mind klingt trotz Loops und Samples dank vieler handgespielter Musik, analog und authentisch.

Wenn fünf Australier nach Berlin ziehen und ein neues Album veröffentlichen, klingt das wie Daft Punk, Chic, Supertramp und Level 42 im neuen Hipstergewand. Ja, Parcels wissen wie sie wirken und wir haben uns verliebt. Für Post-Punk-Fans zählt Fake von Die Nerven sicherlich zu einem der besten Alben des Jahres. Pagan haben mit Black Wash ein echt rundes Hardcore-Album veröffentlicht und Greta Van Fleet haben mit der Platte Anthem Of The Peaceful Army sicherlich so manchen Classic Rock-Liebhaber begeistert.

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Autor

Nina Tatschl

Aufgabenbereich selbst definiert: Redakteurin mit Harmonie versprühenden (Frauenquoten-) Charme. Findet die Formulierung “Words and Music – My only Tools” (Wood) prägend.