Jahrescharts der Redaktion 2017: Film (Teil 2)
Halbzeit bei den diesjährigen (super-ausführlichen) Film-Jahrescharts: Diesmal haben wir uns mit Klopausen-Planung, B-Movie-Spaßereien und dem Ungustl von 2017 beschäftigt. Und den Trailer des Jahres gekürt.
Feelbad-Drama des Jahres
Es gibt sie ja doch noch. Die handfesten Dramen, deren dargestellte Schicksale einem zutiefst erschüttern. Manchester by the Sea von Kenneth Lonergan erzählt so eine Geschichte. Eine ganz einfach Handlung von einem jungen Mann (Casey Affleck), der ungewollt die Elternschaft eines Jungen übernimmt. Das Besondere ist die Komplexität der Figuren und ihre Vorgeschichten, wie ihre Leben miteinander verknüpft sind, ganz ohne Bombast und Melodramatik, hat es doch eine ungemein starke Wirkung.
Ein wenig ätherischer geht es da bei A Ghost Story (ebenfalls mit Casey Affleck) zu. Dieses schlichte Drama, das sich mit dem Schmerz des Verlusts und der Einsamkeit auseinandersetzt, nimmt die Perspektive eines Geistes ein – und es gelingt. Zwar kein perfekter Film, entwickelt er im Verlauf einen gewissen melancholischen Ton, der einem nicht so leicht wieder loslässt.
Good Time ist zwar eher ein Thriller als ein Drama, aber trotz der temporeichen Inszenierung wächst einem die kongenial von Robert Pattinson gespielte Hauptfigur derart ans Herz, dass man einfach nicht anders kann, als von seinem Schicksal und dem seines Bruders ergriffen zu sein. Von guten Zeiten ist da aber wahrlich nicht die Rede.
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Autor
Marco RauchAufgabenbereich selbst definiert als: Kinoplatzbesetzer. Findet den Ausspruch „So long and take it easy, because if you start taking things seriously, it is the end of you” (Kerouac) sehr ernst zu nehmend.
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