Jäger und Sammler, und der „größte Fehler“ der Menschheit

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Ob du es magst oder nicht, Menschen sind Tiere. Manchmal verhalten wir uns wie Tiere (leider) und manchmal nicht. Wie jedes andere Tier haben wir unsere speziellen Bedürfnisse, wenn es zu einer Diät kommt, die an uns angepasst ist. Wenn Kühe zu viel Getreide essen, werden sie krank. Genauso ist es bei Katzen, die in dem Fall Nierenprobleme entwickeln können. Und bei uns Menschen ist es nicht ganz anders. Wir werden einer Diskrepanz ausgesetzt, die uns nicht gut tut. Die Biologie unserer Körper hinkt dem technologischen Fortschritt hinterher. Wir können uns nicht schnell genug anpassen.

Ungefähr 99.5% der gesamten Zeit, in der es schon Menschen gegeben hat, wurde damit verbracht Tiere zu jagen und deren Fleisch zu verspeisen, Fische zu fangen und Gemüse sowie Früchte und Nüsse zu sammeln. Die Entwicklung der Landwirtschaft hat es uns ermöglicht sozial und intellektuell zu florieren, jedoch hat unsere Gesundheit einen großen Schaden davon ertragen. Das hat vor 11 Tausend Jahren angefangen. Das ist zwar eine große Zahl aber evolutionär betrachtet ist das eine SEHR kurze Zeit, in der wir uns an etwas adaptieren könnten. Und die Wahrheit ist, dass wir es immer noch nicht getan haben.

Deshalb wird die Landwirtschaft von Wissenschaftler und Buchautor Jared Diamond als „schlimmster Fehler der Menschheitsgeschichte“ bezeichnet. Weiterhin behauptet Diamond, dass unsere Gesundheit durch die Veränderung der Diät und einem sesshafteren Lebensstil gelitten hat.

Warum war die Landwirtschaft so schlecht für die Gesundheit der Menschen?

Diese Frage kann man unter dem folgenden Gesichtspunkt betrachten:

  1. Verschlechterung der Gesundheit der Jäger und Sammler nach dem Beginn der Landwirtschaft

Was ist also passiert als Jäger und Sammler zu Bauern wurden?

Archäologen und und Anthropologen haben haben festgestellt, dass eine Verschlechterung der Zahnqualität und Anämie landwirtschaftliche Bevölkerungen plagten. Außerdem hat die durchschnittliche Knochendichte abgenommen und wir sind – Achtung, Achtung – kleiner geworden. Fossilien, die in diversen Gebieten in der Türkei und Griechenland gefunden wurden, zeigen, dass die Jäger und Sammler am Ende der Eiszeit durchschnittlich 175 cm groß waren (165 cm bei Frauen). Nachdem Landwirtschaft adoptiert wurde, sanken diese Nummern. Der Durchschnitt fiel auf 160 cm bei Männern und 152 cm bei Frauen.

In ihrem Buch The 10,000 Year Explosion beschuldigen die Anthropologen Gregory Cochran und Henry Harpending die Landwirtschaft als Hauptgrund, weshalb sich die menschliche Gesundheit verschlechtert hat. Der durchschnittliche Kohlenhydratgehalt wurde angehoben, während der Proteingehalt in der neuen Diät abgenommen hat. Die Qualität des Proteins hat auch darunter gelitten, da die meisten Pflanzen kein vollständiges Aminosäurenprofil vorzeigen (Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen). Fast alle Fleischarten dagegen schon.

Aufgrund von „massenhaftem Protein, Vitamin D und viel Sonnenlicht in früher Kindheit“ waren unsere paläolithischen Vorfahren, also die Jäger und Sammler aus der paläolithischen Ära, groß und konnten eine gute Zahnqualität und größere Schädel vorweisen. Ihr landwirtschaftlichen Nachkommen konnten das nicht. Aufgrund von Amänie und geringerer Zahnqualität mussten sie unter ansteckenden Krankheiten leiden und konnten nicht die Körpergröße erreichen, die vorher der Fall war.

Natürlich gab es auch andere Faktoren, die dazu beigetragen haben. Die Diät hat aber eine große Rolle bei solchen, negativen Entwicklungen gespielt.

Aber Moment mal! Sind die Menschen in der Steinzeit nicht sehr früh gestorben?

Es ist wahr, dass unsere paläolithischen Vorfahren durchschnittlich früher gestorben sind als wir. Jedoch stimmt das nur, wenn man Faktoren wie hohe Kindersterblichkeitsraten, Stammeskriege, Krankheiten und eine fehlende Versicherung auslässt. Jäger und Sammler hatten eine Säuglingssterblichkeitsrate, die 30-Mal so hoch ist wie die heutige. Die Kindersterblichkeitsrate war mehr als 100-Mal höher. Diese Faktoren haben natürlich die durchschnittliche Lebenserwartung gesenkt und sind in der heutigen Welt (fast) kein Problem mehr.

Neuere Studien haben gezeigt, dass wenn unsere Vorfahren die Kindheit überlebt hätten, sie ungefähr das selbe Alter erreicht hätten wie wir heute, also zwischen 68 und 78 Jahre. Und was noch wichtiger ist, ist die Tatsache, dass sie dieses Alter erreicht haben ohne die modernen Krankheiten, die uns heute so sehr plagen. Durch die oben genannten Faktoren, kann es natürlich sein, dass wir heute durchschnittlich ein bisschen länger leben als unsere Vorfahren, aber die meisten älteren Bürger unserer Gesellschaft leiden unter Schmerzen und Krankheiten und müssen Medikamente zu sich nehmen. Eine Paleo-Diät würde viele dieser Probleme beheben und glücklicherweise leben wir in einer Welt, in der eine steinzeitlich-ähnliche Diät und die moderne Medizin zusammen möglich sind.

Untersuchungen der heutigen Jäger und Sammler – die minimaler Industrialisierung ausgesetzt sind – zeigen, dass sie praktisch frei von den Krankheiten und Problemen sind, denen wir ausgesetzt werden.

Unter anderem haben sie:

  • Niedrigeren Blutdruck
  • Besseres Sehvermögen
  • Höhere, maximalen Sauerstoffverbrauch (ein Zeichen für Fitness)
  • Optimale Insulin-Sensivität und niedrigere Nüchtern-Insulin Werte (Die Wahrscheinlichkeit Type-2-Diabetes zu entwickeln ist viel geringer)
  • Stärkere Knochen
  • Niedrigere Leptin-Werte (Leptin ist ein Hormon, das Körperfett reguliert)

Und jetzt ein paar Beispiele der Jäger-und-Sammler-Bevölkerungen auf der Welt, deren Namen ich (fast) nicht aussprechen kann:

Die Aborigines Australiens

Zahlreiche Studien zeigen, dass die Aborigines, die an der Küste Australiens leben (wo es große Mengen an natürlichen und diversen Lebensmitteln gibt), frei von Krankheiten wie Fettleibigkeit, Herzerkrankungen und Diabetes sind. Noch heute sind sie fit mit geringem Körperfettanteil und zeigen kein Zeichen für die oben genannten Krankheiten. Eine Studie aus dem Jahre 1991 hat gezeigt, dass diese Bevölkerung optimalen Blutdruck und optimale Glukose- und Cholesterin-Werte hat. Interessant zu bemerken ist, dass die Aborigines, die einen westlichen Lebensstil adoptieren, die gleichen Krankheiten entwickeln wie Andere in der modernen Gesellschaft und dann dramatische Verbesserungen vorzeigen, wenn sie wieder zurück zu ihren traditionellen Lebensweisen finden.

Andere Beispiele solcher traditionellen Jäger und Sammler sind die Kitavaner in Papua-Neuguinea, die ähnliche, gesundheitliche Stärken vorweisen, wie die Aborigines Autraliens und auch noch im hohen Alter sehr aktiv sind. Auch die Inuit, die in arktischen Regionen von Alaska, Kanada und Grönland leben, ernähren sich von Paleo-freundlichen Lebensmitteln. Aufgrund des extremen Wetters, ernähren die Inuit sich hauptsächlich von Proteinen und Fett, dessen Anteil 80-85% der täglichen Kalorien beträgt! Und dennoch zeigen sie eine hohe Zahnqualität und andere positiven, gesundheitlichen Merkmale.

Sind Getreide-Esser weniger gesund?

Der letzte Gesichtspunkt ist wohl der für uns Interessanteste. Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass Menschen, die Getreide einen großen Teil ihrer Diät machen, gesundheitliche Schäden davon tragen. Ob du es magst oder nicht, Getreide enthält Stoffe, die Phytate genannt werden, die an Mineralien wie Kalzium, Eisen und Zink gebunden werden und diese weniger bis gar nicht brauchbar machen.

Bevölkerungen, die Getreideprodukte einen Teil ihrer Diät machen, leiden oft unter Vitamin-A und Protein Mangel.

Wir bereiten nicht nur uns Schaden damit, sondern auch Kindern, deren Eltern beispielsweise denken, dass eine vegetarische, makrobiotische Ernährung ihren Kindern gut tut. Diese Kinder ernähren sich hauptsächlich von Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und einigen Früchten und können aufgrund des Vitaminmangels Rachitis entwickeln. Kinder, die Fleisch essen, senken die Gefahr für Rachitis.

Und weißt du was das Schlimmste daran ist?

Wir denken es sei normal. Wir denken, dass Getreideprodukte doch so gesund sind aufgrund der vertrauenswürdigen Werbungen, die uns tag täglich an den Kopf geworfen werden. Reis, Mais und Weizen verdienen einfach die Beschriftung „gesund“ nicht. Diese Produkte enthalten weniger Proteine, weniger Vitamine und weniger Mineralien als Tierprodukte, Früchte und Gemüse.


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