Jagdlizenz zu ersteigern

Von Thomas Engst
Der Dallas Safari Club aus dem US-Bundesstaat Texas hat eine Lizenz zur Tötung eines Spitzmaulnashorns in Namibia versteigert. Ein anonymer Bieter erwarb diese Lizenz für 350 000 Dollar. Die Versteigerung fand unter großer Geheimhaltung statt und strotzte vor Sicherheitsvorkehrungen. Laut FBI gab es auch Morddrohungen gegen einzelne Mitglieder des Safari Club.
Clubchef Ben Carter hatte aber eine Erklärung für diese Versteigerung parat: Sein Verein machte dies in Kooperation mit der namibischen Regierung. Der gesamte Erlös komme der Pflege und dem Schutz dieser gefährdeten Nashornart zugute. Die klamme Regierung Namibias ist auf diese "Finanzspritze" in Zeiten knapper Kassen angewiesen. Pro Jahr werden insgesamt fünf dieser Lizenzen versteigert, allerdings war die Versteigerung in Texas die erste, die außerhalb Afrikas getätigt wurde.
Mittels dieser Jagdlizenz darf der Käufer in Begleitung eines  namibischen Wildhüters ein altes, männliches Spitzmaulnashorn zu erlegen. Laut den Verantwortlichen ist dieses Nashorn nicht mehr fortpflanzungsfähig. Das Tier stünde sowieso im Ziel der Wildhüter, da es aufgrund seines Alters und aggressiven Verhaltens eine Gefahr für andere Tiere darstellt.
Tierschützer ließen sich aber davon nicht beeindrucken. Dies machten sie in einer Petition mit mehr als 75000 Stimmen deutlich.
Geld für solche Projekte zu sammeln ist ja schön und gut aber muss das mit solchen Mitteln sein? Wer will den nachprüfen, ob es sich wirklich um ein altes Tier handelt und wo ist da die Grenze?
In diesem Sinne...