Jagd auf Pinguine

Von Berit Andersen

“Mama?” fragt der kleine Riesensohn,

“wieso gibt es eigentlich so wenige weiße Löwen?”

“Weiße Löwen?” Ich erinnere mich dumpf, mal so etwas erzählt zu haben. Eine seltene Albino-Variante.

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“Weil”, erkläre ich, “weiße Löwen viel besser gesehen werden. Eigentlich sind die ja so bräunlich und damit sind sie auf bräunlichem Grund nicht so gut zu erkennen. Einen weißen Löwen erkennt so ein Gnu sofort und haut dann schonmal ab.”

“Die können doch am Südpol jagen, da, wo die Pinguine wohnen. Im Schnee sieht man die doch nicht. Mama, warum machen die das nicht?”

“Schätzchen, der Südpol ist ganz schön weit weg von den weißen Löwen.”

Pause. “Mama, können Löwen schwimmen?”

“Mmh, es sind ja Katzen, vermutlich können die schon schwimmen. Keine Ahnung.”

“Dann können die doch zum Südpol schwimmen?”

“Aber”, erkläre ich, “die wissen doch gar nicht, dass es den Südpol gibt. Und außerdem: Ich glaube, da wäre es den Löwen viel zu kalt. Die wohnen doch in Afrika.”

Puh, geschafft. Sohn stellt keine Fragen mehr. Jedenfalls nicht zu diesem Thema.