1.1.2012 – In der letzten Woche des Jahres frage ich mich, was auf die Empörung folgen muss: 2012 soll im Zeichen des Engagements stehen. In Niedersachsen befasst sich ein Verein des Innenministers offiziell mit dem Kampf gegen Kinderpornografie. In Wirklichkeit geht es wohl eher um die Regulierung des Internets.
Die Befürworter der Vorratsdatenspeicherung rüsten sich zur letzten Schlacht und nehmen es mit der Wahrheit nicht sonderlich genau. In ihrer Neujahrsansprache schwört die Kanzlerin „ihr Volk“ auf ein schwieriges Jahr ein und ruft zum Durchhalten auf.
Merkels Ansprache zum Jahreswechsel war schwach. Mit Jacob Jung als Redenschreiber sähe das anders aus: „Im Namen ihrer Majestät der Kanzlerin“.
Was folgt auf die Empörung?
Doch was kommt nach der Empörung? Was können wir tun, um einen konkreten Beitrag für eine bessere, gerechtere und demokratischere Gesellschaft zu leisten?
Kinderpornografie als Alibi
Im Mittelpunkt steht dabei ein rechtlich bedenkliches Verfahren, das im Web verdächtige Inhalte automatisiert aufspürt und entsprechende Ermittlungen einleitet.
Vorratsdaten: Ein Lügenthema
Die Gegner der verdachtsunabhängigen Speicherung sämtlicher Kommunikations- und Verkehrsdaten argumentieren mit starken Einschränkungen der Freiheits- und Grundrechte und verweisen auf die Sinn- und Nutzlosigkeit der Vorratsdatenspeicherung.
Zur Lage der Nation
Wäre die Kanzlerin literarisch und historisch beschlagen, dann wüsste sie, dass Heines Satz sich ebenfalls auf afrikanische Verhältnisse bezog, als er ihn 1832, angesichts einer dramatischen Auswanderungswelle, notierte, während seine Schriften in Deutschland unter strenger Zensur standen. Von einer Naturwissenschaftlerin kann man solche Kenntnisse wohl nicht erwarten.
Im Namen ihrer Majestät
„Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger…“