Jack White – Lazaretto

Erstellt am 3. Juli 2014 von Pressplay Magazin @pressplayAT
Alben

Veröffentlicht am 3. Juli 2014 | von Nina Tatschl

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Jack White – Lazaretto

Jack White – Lazaretto Nina Tatschl

Wertung

Summary: Phantastische Melodien, unglaubliche Arrangements - White ist ein Genie und wie ein solches macht er auch Musik

5

Blues-Rock


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17 Jahre im Musikbusiness und von Eintönigkeit weit und breit keine Spur: Auf seinem zweiten Soloalbum zeigt Jack White erneut, dass ein hervorragender Arrangeur und Komponist in ihm steckt.

Jack White ist wohl einer der extravagantesten und selbstbewusstesten Alphatiere im Musikbusiness. Kein Wunder, dass die Erwartungen für sein zweites Soloalbum hoch lagen. White, der seit Jahren in seiner Wahlheimat Nashville lebt, wo auch seine Plattenfirma Third Man Records beheimatet ist, setzt auf Lazaretto fort, war er auf Blunderbuss begonnen hat: er präsentiert die Verbundenheit seiner Wahlheimat in all seiner Vielfältigkeit. In seinem neuesten Werk taucht er jedoch noch tiefer in die mannigfache Welt des Ortes ein und wird dabei noch eine Spur traditioneller und detailverliebter.

Von Country-, Rock-, bis hin zu Pop-Elementen: Jack White hat sich für sein zweites Soloalbum wieder jede Menge einfallen lassen. Eines scheint dabei bereits nach den ersten Tönen vom Opener Three Women garantiert – wer Monotonie sucht, ist bei Jack White an der falschen Adresse.

Auf Lazaretto finden sich viele musikalische Feinheiten – von Fiddle, Pioano, bis hin zur Steel-Guitar kommt so manches zum Einsatz, was man auch nur irgendwie mit dem Sound Nashvilles verbinden würde. Die Songs sind allesamt innovativ und traditionell. Bei Jack White findet man von kreativen Rock-Sounds (Lazaretto) bis hin zu Blues-Nummern, die im Laufe der Nummer Stadiongröße annehmen (einfach großartig – Would You Fight For My Love) schlicht weg alles was das Rock-Herz begehrt. Dabei hört man stets die Liebe zum Detail – etwa bei der etwas poppigeren Nummer Alone In My Home, in der Jack White zerbrechlicher als jemals zuvor wirkt und das Piano die Emotionen des Musikers unterstreicht. White liefert auf Lazaretto altbekannten Garagen-Rock und erweitert sein Blues-Repertoire mit modernisierten Country-Elementen.

Tradition steht nicht nur mit den Country-Elementen im Mittelpunkt, sondern auch in der Produktion des Album an sich. Man hört, dass White selbstgemachte Musik wertschätzt und so merkt man auch auf dem neuesten Werk Whites, dass hier nichts überproduziert wurde, sondern Songs vielfach überlegt und teilweise ihrer rohen Form überlassen wurden.

Lazaretto ist sicherlich eigen und nicht so fassbar wie Blunderbluss, aber genau das ist auch Jack White als Künstler nicht. So wird den Musiker und sein durchaus eigener Sound nicht jedermann verstehen, aber all jene, die Gefallen an dem extravaganten Musiker finden und jedem der Stücke Aufmerksamkeit schenken, eröffnet sich eine kreative und vor allem ziemlich beeindruckend-fantastische Klangwelt, aus der man sich so schnell nicht mehr entziehen kann. Jack White zeigt abermals wie schön selbstgemachte Musik sein kann.

Jack White – Lazaretto, XL / Beggars / Indigo/ Third Man Records, jackwhiteiii.com

Tags:5 von 5BeggarsBlues-RockIndigoJack WhiteThird Man RecordsXL Recordings


Über den Autor

Nina Tatschl Aufgabenbereich selbst definiert: Redakteurin mit Harmonie versprühenden (Frauenquoten-) Charme. Findet die Formulierung “Words and Music – My only Tools” (Wood) prägend.