Ich vermute, ich bin euch eine kleine Erklärung schuldig, warum hier in den letzten Wochen so wenig los war. Die Begründung ist, dass hier bei mir so viel los war. Heiraten und in unser neues Haus einziehen war doch ein stattliches Programm für die vergangenen zwei Sommermonate (und ohne Küche lässt es sich schlichtweg schlecht backen). Die gute Nachricht ist, wir haben ja gesagt und das Backrohr funktioniert wieder. Bevor es aber mit neuen Rezepten weitergeht, möchte ich euch die Fotos vom Sweet Table auf unserer Hochzeit zeigen. Eine der häufigsten Fragen, die mir während der Hochzeitsvorbereitungen gestellt wurde, war, ob ich unsere Hochzeitstorte selber backen würde. Um das gleich vorwegzunehmen, nein, ich habs nicht getan und das war auch gut so. Ganz ohne einen süßen Beitrag von mir konnte ich unsere Hochzeit aber dann doch nicht bestreiten. Was ich selber im schweiße meines Angesichts (aber trotzdem noch mit ganz viel Vorfreude) gebacken habe, seht ihr gleich.
Für mich war von Anfang an klar, dass ich die Hochzeitstorte nicht selber backen würde.
Grund Nummer 1: Eine Torte für 60 Personen erfordert viele Stunden Planungs- und Arbeitszeit, die ich während der letzten Tage von unserer Hochzeit schlichtweg nicht gehabt hätte.
Grund Nummer 2: Meine Hochzeitstorte musste perfekt sein. Mit meiner Backgeschichte und Tortenliebe wäre ich schlichtweg selber enttäuscht gewesen, wenn die Torte nicht 100%ig meine Vorstellungen entsprochen hätte und für das Backen von so einer Torte habe ich schlichtweg zu wenig Erfahrung.
Grund Nummer 3: Wir haben im Sommer geheiratet.
Grund Nummer 4: Wir haben im Sommer 2015 geheiratet. ;-) Hitze und Backen vertragen sich sehr schlecht, wenn man nicht über professionelle Kühlmöglichkeiten verfügt und allein das zu kühlen, was ich selber beigesteuert habe, war in meiner Privatküche bei 35 Grad schon grenzwertig.
Grund Nummer 5: Der Transport so einer Torte ist kein Zuckerschlecken. Umso weniger Kilometer sie zurücklegen muss und umso öfter das jemand schon gemacht hat, umso besser.
Alle diese Gründe haben dazu beigetragen, dass ich mich (ich rede hier von mir, weil mein Mann sich zwar unglaublich viel zu unserer Hochzeit beigetragen hat, aber die Torte war OF COURSE mehrheitlich meine Angelegenheit) für Dagmar Pauser von Kuchen mit Stil entschieden habe. Und ich muss hier ein kleines Loblied auf Dagmar ansingen: nicht nur die Torte war perfekt, sondern auch der Weg dorthin war für mich genauso, wie ich mir das gewünscht habe.
Dagmar hat die Torte voll und ganz meinen Vorstellungen entsprechend gemacht, denen viele Stunden auf Pinterest vorangegangen sind und ich durfte ihr sogar meine Beiträge zum Sweet Table schon am Freitag zur Kühlung und zum Transport zur Location bringen. Herrlich, wenn einem so viel Arbeit abgenommen wird und man keinen Gedanken daran verschwenden muss, ob der Sweet Table am Ende hübsch zusammengestellt und dekoriert ist. Die Lieferung am Samstag Abend (umso später, umso weniger heiß, umso weniger Gefahr für die Torte) war für sie ebenfalls selbstverständlich, da liebt jemand seinen Job wirklich.
Für alle zukünftigen Brautpaare noch ein paar Tipps bezüglich Hochzeitstorte/Sweet Table:
*Gibt es ein Farbkonzept, teilt das unbedingt mit der Konditorin/dem Konditor.
*Sucht Sorten aus, wo für alle etwas dabei ist, vergesst aber nicht darauf, das oberste Stockwerk, das ihr anschneidet und dementsprechend auch sicher essen werdet mit euren Lieblingssorten auszustatten (bei uns war es ein heller Kokosboden mit einer Creme aus weißer Schokolade – herrlich!)
*Bei mehrstöckigen Hochzeitstorten muss das unterste Stockwerk das ganze Gewicht der oberen Stockwerke tragen, deswegen sollte dieser aus wirklich festen Böden bestehen, die mit Marmelade und nicht mit Creme gefüllt sind, damit dieser auch bei höheren Temperaturen und für viele Stunden stabil bleibt.
*Tortendeko ist nicht zu unterschätzen – ich bin sehr froh, dass wir in einen wunderschönen Caketopper von Ohsopretty investiert haben und uns die Mühe gemacht haben, kleine Cupcaketopper zu basteln. Die Blumendeko hat das ganze noch perfekt abgerundet.
*Wenn eure Süßigkeiten lecker sind, plant wirklich für jeden Gast ein Stück Torte und Kleinigkeiten dazu ein. Selbst wenn man vorher ausgiebig gegessen hat, ist (zumindest bei mir) immer noch Platz für ein Stück Torte. Bei uns ist zwar etwas Torte übriggeblieben, die wurde aber am nächsten Tag zum Frühstück verspeist und wir haben natürlich traditionsgemäß ein Stück für unseren ersten Hochzeitstag eingefroren. Wir hatten für 72 Erwachsene 60 Stück Torte, 15 Cupcakes, 2 Bleche Baisers, 30 Cakepops und ca. 50 Macarons – am Sonntag mit nach Hause genommen haben wir ein paar Stücke Torte – sonst nichts.
Wenn mir jemand gesagt hätte, wie schön das Heiraten denn wirklich so ist, ich hätte es nicht geglaubt – jetzt weiß ich es besser und bin doch etwas wehmütig, dass unsere Hochzeit vorbei ist. Aber zumindest schöne Torten und leckere Süßigkeiten kann man auch zu anderen Anlässen verdrücken ….
Alles Liebe,
Mrs. Melanie
PS: Die wunderschönen Fotos sind von Roland Faistenberger.