Ja, jetzt könnte ich mich hinstellen und behaupten: Hab ich’s Euch nicht gesagt? Da ich aber von Natur aus eher bescheiden bin tue ich das nicht, denn allzu schwer war es ja letztlich auch nicht zu erkennen, was in “Vision of Hope” ans Licht kommt. Aber: Ich hab’s Euch gesagt!
Für alle, die berechtigterweise jetzt keine Ahnung haben, wovon ich rede, verweise ich auf meine Besprechung zu “Rise of the Old Masters”, mehr sage ich dazu aber auch nicht, denn ich möchte den großen Aha-Moment dieser Folge nicht spoilern. Und ich werde nachfolgend auch versuchen, um diesen Moment herumzuschreiben, auch wenn das heute dann vermutlich ein wenig kurz wird.
Für alle, die die Folge schon gesehen haben, bzw. wissen wovon ich gerade gesprochen habe, hier nur eine kurze Frage und damit legen wir das Thema dann auch schon zu den Akten, zumindest vorläufig: Welches Licht werfen die Ereignisse in dieser Folge wohl auf Fulcrum?
Zu Beginn dieser Episode sehen wir Ezra und die Crew der “Ghost” wie sich versuchen, die Fähigkeiten des jungen Padawans im Umgang mit den Lichterschwert zu steigern. Dies erfolgt nicht viel anders, als 5 Jahre später auf dem Millennium Falken, nur dass hier Sabine und Zeb die Rolle der fliegenden Kugel übernehmen.
Lichtschwert Training
Und einmal mehr erleben wir wie Ezras’ Umgang mit der Macht dann am stärksten ist, wenn er die Kontrolle darüber verliert, so wie er Agent Kallas aus purem Instinkt gegen einen Felsen schleuderte um Zeb zu retten, oder als ein Zorn Mama Fyrnock heraufbeschwor.
Ezra hat in diesem Moment des Kontrollverlustes nämlich seine erste Macht-Vision. Optisch ist diese so umgesetzt, wie schon in Episode III oder in Clone Wars, nämlich mit “Strahlen” zu den Rändern des Bildes hin:
Ein “visionärer” Senator
Inhaltlich so scheint es lässt diese Vision zunächst relativ wenig Interpretationsspielraum. Und doch zeigt sich letztlich der Grund, warum Yoda Luke auf Dagobah davor warnte zur Wolkenstadt aufzubrechen, denn dort wie auch hier waren die Visionen quasi aus dem Zusammenhang gerissen und hatten innerhalb ihres jeweiligen Kontextes ein komplett andere Bedeutung.
Zare Leonis, Ezras Freund aus “Braking Ranks” hat in dieser Folge einen kurzen Auftritt und wir erfahren, dass er in eine andere Akademie verlegt wird. Ob das damit sein letzter Auftritt in der Serie war wird sich zeigen, ich denke jedoch nicht, denn nach dem was man so hört, wird sich die Serie in der zweiten Staffel nicht nur inhaltlich sondern auch räumlich weiterentwickeln und Kanan, Hera und Co nicht mehr primär auf Lothal stationiert bleiben.
Und einmal mehr möchte ich an dieser Stelle die Kontinuität zwischen den einzelnen Folgen von “Rebels” hervorheben, die der Serie den Eindruck geben, dass hier eine, zusammenhängende Geschichte erzählt wird und die Ereignisse einer Folge Auswirkungen darauf haben, was in zukünftigen Episoden passieren wird. Ich will Clone Wars nicht schlecht reden, aber wieviel stärker hätte diese Serie noch sein können, wenn es eine solche Kontinuität auch dort in stärkerem Ausmaß gegeben hätte.
Was man, denke ich ohne zu Spoilern sagen kann ist, dass Gall Trayvis, jener Senator im Exil, der immer wieder den imperialen Nachrichten-Stream unterbricht hier erstmals in “Fleisch und Blut” (sofern man das bei rein animierten Figuren so nennen kann) auftritt. Er sieht “in echt” zwar David Niven nicht mehr ganz so ähnlich wie auf den Bildern von ihm, aber für mich stellt Trayvis eine durchaus gelungene Figur dar, sowohl optisch als auch was seinen “Charakter” betrifft. Wir werden sehen, wie oft er noch in der Serie vorkommen wird.
Auf einen anderen Punkt möchte ich noch kurz eingehen: und zwar sehen wir hier erstmals so etwas wie Spannungen zwischen Agent Kallus und dem Inquisitor (auch wenn Letzterer in dieser Folge gar nicht vorkommt): so ist Kallus durchaus unzufrieden damit, dass der Jagd des Pau’an nach den beiden Jedi eine höhere Priorität eingeräumt wird als seiner Suche nach den Rebellen und dieser Unzufriedenheit macht er in dieser Folge Luft.
Wo geht’s nun zum Hauptbahnhof?
Heißt das nun, dass es vielleicht zum Bruch zwischen den beiden Imperialen kommen wird und dass Kallus vielleicht sogar überläuft? Das glaube ich ehrlich gesagt kaum, aber ich denke wir werden irgendwann ein Situation erleben, in der Kallus die absolute Möglichkeit hätte, die Rebellen zu fangen und er in diesem Moment zurückstecken wird müssen, um dem Inquisitor die Möglichkeit zu geben Kanan und Ezra habhaft zu werden (was scheitern wird). Und es wird spannend zu sehen, wie sich die Beziehung zwischen den beiden dann entwickelt. Wie schon sagte, Rebels setzt auf Kontinuität.
OK, vielleicht haben wir irgendwann auch noch einmal die Möglichkeit auf den “großen” Moment dieser Folge einzugehen, für jetzt belassen wir es aber dabei.
Was es sonst noch zu erwähnen gibt:
- Hera sagt an einer Stelle: “I’l play back the entire message.” Einen nicht unähnlichen Satz wird C-3PO 5 Jahre später zu R2-D2 sagen.
- Die zweite zitat-mäßige Referenz auf die OT in dieser Folge ist Kanans Satz: That’s not the ride we’re looking for.
- Kanan lenkt die Droiden, die das Schiff des Senators bewachen so ab, wie Ben Kenobi die Sturmtruppler auf seinem Weg zum Kontrollpult für den Traktorstrahl des Todessterns.
- Kallus nennt Ezra nach wie vor Jabba (siehe die ersten Rebels Folgen) und er scheint dies sogar ernst zu meinen.
- Als Kanan und Co. im Nebel versuchen aus dem Saal der alten Republik zu fliehen, hätten die Imperialen eigentlich nur in Richtung der beiden Laserschwerter schießen müssen, doch auf die Idee sind sie scheinbar nicht gekommen.
- Als Trayvis sagt, dass Ezras Eltern “weg”(wörtlich “gone”) sind, widerspricht Hera sofort. Ich frage mich, ob sie das nur sagt, um Ezra zu beruhigen, oder ob dies ein Hinweis darauf ist was ihr Tseebo sagte, kurz bevor Hera ihn an Fulcrum übergeben hat. Denn noch einmal: dieser Serie hat Kontinuität!
Die obigen Bilder und noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.