gleich montags kam das erste "ja häi!", als ich mit meinem fahrrad die schule verlassen wollte. der wächter hielt mich auf und versuchte mir zu erklären, dass ich 20 minuten warten müsse, bis alle kinder, eltern, sowie schulbusse das schulareal verlassen hätten. und warum das jetzt seit neustem? bisher konnte ich mich samt fahrrad immer durch die menge schieben und keiner hat was gesagt. die antwort "steht im reglament. fahrräder haben genauso zu warten wie die autos" hab ich nicht auf mir sitzen lassen. ich lief auf direktem weg zum chef aller wärter, der mehr als nur "reglament über gesunder menschenverstand" in seinem kopf hat, schilderte mein behagen und wurde dann von ihm beruhigt "natürlich kannst du vorher raus, mach einfach das tor selber auf". das wär also geklärt.
ich habe viel gelernt in den vergangenen drei jahren costa rica: geht was nicht, einfach zur obersten person rennen und sich beklagen. und schon klappts... traurig aber wahr.
am mittwoch dann folgte ein erneutes "ja hei": der vierstündige elternabend stand auf dem programm. jahre zuvor gab's für mich während dem ganzen abend kaum verschnaufspausen. dieses jahr wurde es mir sogar langweilig. die erste stunde hatte ich pausenlos was zu tun, doch danach folgte eine zeit, in der die eltern in mehr oder weniger grossen abständen ins zimmer tröpfelten. ich interpretiere dies jetzt mal als gutes zeichen. scheinbar vertrauen sie mir nun, glauben endlich, dass ich trotz jungen alters lehrerin bin und meinen job gut mache.
das dritte und letzte "ja häi" folgte am sonntag. um zu sehen, ob ich mit meinem lauftraining schon irgendwelche fortschritte erzielen konnte, rannte ich an einem 10 kilometerlauf, von musmanni, mit. je näher der anlass rückte, desto unruhiger wurde ich, denn fast alle leute, die ich fragte, bestätigten mir, dass die strecke sehr hart sein wird. so erhöhte ich einfach meine optimallaufzeit um fünf minuten, liess mich nicht desmotivieren und rannte einfach drauf los.
doch ja häi! es war verdammt hart. kaum hat man einen hügel erfolgreich hinter sich gebracht, blieb einem fast keine zeit um sich zu regenieren, denn schon stellte sich der nächste kleine berg in den weg.
trotz den hindernissen kam ich in einer zufriedenstellenden zeit im ziel an und - was ich auf das training zurückführe - in einem erstaunlich fittem zustand. das nächste mal geb ich also mehr gas ;-)