Man kennt es aus verschiedenen Dokuformaten im Fernsehen, oder aus Hollywoodfilmen. Die künstliche Befruchtung, die in vitro fertilisation. Eine Methode um einen Kinderwunsch zu erfüllen, der sich auf natürlichem Weg nicht erfüllen lässt. Eine teure, aber wichtige Sache.
Kinderwunsch
Der Kinderwunsch stellt sich bei vielen Frauen irgendwann ein. Sie wollen Mutter sein und beginnen mit der Familienplanung. Fruchtbare Tage werden berechnet, Basaltemperatur wird gemessen und Zervixschleim wird begutachtet. Trotzdem viele Alles richtig machen und sich redlich bemühen schwanger zu werden bleibt das einigen Frauen verwehrt. Künstliche Befruchtung ist oft der letzte Ausweg. Wie aber läuft eine in vitro fertilisation ab und wie funktioniert das überhaupt. Ich habe mich schlau gemacht.
in vitro fertilisation
Die in vitro fertilisation ist, frei übersetzt, eine Befruchtung im Glas. Man nehme ein, oder mehrere Eier der Mutter, oder einer Eizellenspenderin und füge Samenzellen des Vaters, oder eines Samenspenders hinzu. Die Spermien befruchten das Ei direkt im Reagenzglas. Nach 3 bis 6 Tagen wird der Embryo dann in die Gebärmutter eingesetzt. Zwei Wochen danach kann man einen Schwangerschaftstest machen und sieht, ob die Behandlung erfolgreich war. Vor der Eizellenentnahme und begleitend erhält die Frau Hormone, die die Eizellenreifung beschleunigen und die Einnistung begünstigen.
Gründe für die IVF
Eine in vitro fertilisation wird dann vorgenommen, wenn beispielsweise eine Missbildung bei der Frau verhindert, dass die Eizelle in den Eileiter gelangt. Die in vitro fertilisation ist oft die einzige Chance für die Paare ein eigenes Kind zu bekommen. Nicht ganz 20% der Paare sind von der sogenannten Unfruchtbarkeit betroffen. Bei 3-4 % liegen die Ursachen dafür bei beiden Partnern. Der Rest verteilt sich auf die Frauen und die Männer.
Ablauf der in vitro fertilisation
Ich habe zum Ablauf der künstlichen Befruchtung eine Infografik erstellt:
Infografik zur in vitro fertilisationRechtliche Lage
Die rechtliche Lage ist weltweit, aber auch in Europa ganz unterschiedlich. Ich habe eine Übersicht des max Planck Instituts zur Rechtslage der Fortpflanzungsmedizin gefunden. In Deutschland regelt das Embryonenschutzgesetz die Fortpflanzungsmedizin. Es gibt Einschränkungen zur Lebenssituation des Paares, bzw. der Mutter und Limits bei der Anzahl der Embryonen und der Versuche, die von der Krankenkasse teilweise getragen werden. Lediglich die Hälfte von bis zu vier Versuchen werden von den Kassen übernommen. Wichtig ist außerdem die Einhaltung weiterer Voraussetzungen, wie dem Maximalalter der Partner.
Andere Methoden
Außer der in vitro fertilisation mit eigenen Eizellen gibt es auch die Methode gespendete Eizellen zu befruchten und die Embryonen einzusetzen. Während diese Methode beispielsweise in Polen zulässig ist, ist sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz verboten. Auch die Konservierung der eigenen Eizellen, beispielsweise bei einer schweren Erkrankung, oder das Austragen durch eine Leihmutter sind Möglichkeiten sich einen Kinderwunsch zu erfüllen. Leihmütter sind ebenfalls in Österreich, Deutschland und der Schweiz verboten. Möchte man eine derartige Möglichkeit nutzen, dann muss man ins benachbarte Ausland reisen. In Großbritannien ist das Austragen des eigenen Kindes durch eine andere Frau beispielsweise zulässig.