Nachdem ich all die Jahre auf jeder Fashion Week in Berlin war und die Ehre hatte, viele Shows toller Designer live ansehen oder backstage von Nahem betrachten zu können, war in dieser Saison eine Veränderung notwendig. So entschied ich mich dafür, meine nächste Reise nach Thailand in diesen Zeitraum zu legen.
Mir fiel die Entscheidung ziemlich leicht, nicht etwa, weil ich Berlin überdrüssig oder von der Fashion Week genervt bin, nein, vielmehr, weil ich eine Veränderung brauchte und dank der Technik auch fast jede Show live übertragen wurde.
So sitze ich also am Strand und fiebere der Show eines meiner Lieblingsdesigner entgegen. Ist das Feld der Männermode in Berlin eh schon immer rar gesät, sind es Label wie Ivanman, die eine erfrischende Brise auf den Laufsteg bringen. Geradlinige Kollektionen und brilliante Farben sind das Aushängeschild und entsprechen so voll und ganz meinem Stil.
Auch diese Saison sollte mich Designer Ivan Mandzukic mit seinen Kreationen, in Asien am Strand sitzend, nicht enttäuschen. Wie auch in den vergangenen Jahren werden klare Linien beibehalten und dieses Jahr werden Outfits geprägt durch das Spiel mit Volumen und Längen gezeigt.
Taillierte Mäntel stehen Jacken mit breitem und hoch gestelltem Kragen gegenüber. Aufgesetzte Taschen lassen einen fast schon militärischen Eindruck entstehen, der jedoch perfekt mit den geradlinigen Designs einhergeht.
Die Farbwelt dieser Kollektion ist im Vergleich zu den Kollektionen anderer Designer atemberaubend schön. Das klassische Schwarz findet nur eine Nebenrolle und ordnet sich verschiedenen Orangetönen, Rot, Petrol und Cameltönen unter.
Ich bin erstaunt und verwundert, erspähe ich unter dem hoch geschlossenen Hemd noch einen Rollkragen Pullover? Ich gucke zweimal hin und finde meine Entdeckung bestätigt. Durch ein geschicktes Layering in verschiedenen Farbschichten, gelingt es Mandzukic der Kollektion eine Tiefe zu geben, die bei der ersten Betrachtung nicht direkt ins Auge springt. So trifft ein Blazer in schwarz auf eine Weste im knalligen Orange, gefolgt vom Hemd in Petrol, unter dem am Kragen ein roter Rollkragen hervorblitzt.
Farblich zeigt sich dieser versteckte Bruch auch immer wieder bei den Socken. So blitzt plötzlich ein kräftiges Rot oder Petrol über den durchweg schwarz gehaltenen Schuhen beim Gehen hervor.
Die Hosen im Anzugstil brauchen für den Herbst/Winter 2016 keinen Gürtel. Der versteckte Knopf erweckt den Eindruck, der breite Saum käme einem integrierten Gürtel gleich. Ein Element, dem sich bereits Ferragamo in seiner SS 2015 Kollektion bediente.
Ich mag die Kollektion, aber komme nicht drum herum, die eingefallenen Gesichter und Streichholz dünnen Beine der Models zu bemerken. Ich bin auch dünn, aber habe normale Beine und frage mich, ob ich überhaupt in eines dieser Looks passen würde. Eine durchweg kritische Frage, die mich immer wieder davon abhält, ein Stück des Labels zu bestellen, oder Presse Samples für Shootings anzufragen.
Daher appelliere ich für die nächste Saison auf die Beibehaltung der Linie des Labels, gepaart mit durchschnittlichen Menschen als Models. So ein paar Muskeln links und rechts dürfen es dann doch gerne sein.
Letzte ArtikelIVANMAN mit Petrol und Tangerine
3. Februar 2016Dip Dye und Duffle Coat in Tallinn
27. Januar 2016Hallo aus Koh Samet – Thailand
17. Januar 2016
- Launna bei Dip Dye und Duffle Coat in Tallinn
- Yasmina bei Dip Dye und Duffle Coat in Tallinn
- Tinchen bei Postkarte aus Thailand
- Alissa bei Postkarte aus Thailand
- Launna bei Hallo aus Koh Samet – Thailand
Reisetagebuch // Gili Air
16. Juli 2014Designer Sale-Must Haves
27. Januar 2015Denim All Over
20. März 2014
