Italienische Wochen in Barcelona

Von Kriszi

Ja, Barcelona ist wieder einmal so eine Stadt. Eine Stadt, in die man sich auf den ersten Blick verlieben kann. Eine Stadt, die sogar meiner ersten großen Liebe Lissabon Konkurrenz machen kann. Tolle Architektur, tolle Menschen, tolles Wetter, tolle Stimmung … Was soll ich machen, ich bin süchtig nach Süden. Komm mich doch mal in Barcelona besuchen! Gut, dass ich es mir nicht zweimal sagen ließ. Und schon war der Flug gebucht …

Kaum angekommen, wurde ich von der gesamten ausgewanderten, italienischen Sippe für die bevorstehende Woche adoptiert und ohne Widerrede mit reichlich Pasta (!!!) versorgt. Warum man von Italien nach Spanien ausgewandert sei? Italia, mal organizada, eh, más libertad aquí. Eben. Denn viel Narrenfreiheit im Vergleich zu anderen europäischen Städten ist den Barcelonesen schon gewährt. Ob man nackt wie Gott einen schuf durch die Stadt spazieren, den ganzen Tag auf der Straße Marihuana rauchen oder die ganze Nacht am Strand feiern möchte, man hat die Wahl.

Der Ausnahmezustand gipfelt in der Sommersonnenwendfeier San Juan. Eine bessere Einstimmung auf die Stadt gibt es nicht. Das Fest ist hier intensiver, lauter und länger als bei uns Weihnachten, Ostern und Silvester gemeinsam. Die ganze Stadt ist auf den Beinen und wandert mit Krachern, Böllern und Raketen zum Strand, wo die größte Party des Jahres steigt. Mit Worten alleine lässt sich das Spektakel einfach nicht beschreiben.

Aber wer sind die Barcelonesen überhaupt? Das kann wohl keiner so genau beantworten. Eine Mischung aus aller Herren Länder, Magnet für alternative Jugendkultur, Künstler und Unkonventionelle. Und dann wären da noch die Katalanen, aber das ist wieder eine eigene Geschichte.

Fazit: eine interessante Woche, in der ich mich durch die unterschiedlichsten soziale Schichten, Stadtteile und Lebensweisen plauderte, um zu sehen, dass das Leben auch dort nicht anders ist, nur wärmer, lauter und energetischer. Ein Feuerwerk der Sinne, die nicht wissen was sie hier als erstes aufsaugen und nie wieder loslassen sollen.