Der Künstler Jesse Rosten hat kürzlich für YouTube ein Video mit dem Titel „Fotoshop by Adobe” produziert, in dem er auf ironische und geistreiche Art auf die unglaublichen Möglichkeiten dieses Bildbearbeitungsprogrammes aufmerksam macht, Fotos zu verändern und, im Besonderen, die weibliche Schönheit neu zu kreieren. Wie wir alle wissen, ist ein Großteil der Werbung und des visuellen Marktes darauf ausgerichtet, die Frau als Model darzustellen, welches jede Art von Produkten anpreist, von Mode über Schönheitsartikel bis hin zu Lebensmitteln, die Liste ist unerschöpflich. Rostens Video widmet sich der Problematik rund um die angeblich angestrebten Schönheitsideale der westlichen Welt im Allgemeinen: schlanker Körper, helle Augen, weiße Haut, alles Vorgaben, die sich stets wiederholen und zu einer Art grundlegendem Eckpfeiler für die Schönheit geworden sind.
Wenn uns allerdings ein mächtiger Markt, der unzählige Millionen von Dollar umsetzt, mit einem Schönheitsideal bombardiert, das auf den Effekten eines Computer-Bildbearbeitungsprogrammes basiert, wo sind wir dann hingeraten? Tatsache ist, dass wir uns aufgrund all dieser visuellen Werkzeuge mit einer gewissen Entfremdung und Entartung des eigenen Körpers konfrontiert sehen. Der Körper im Werbespot, auf dem Computerbildschirm oder in der Nachricht auf dem iPhone ist nicht mehr als das digitale Ergebnis einer Studie, welche anhand geographischer Marktstatistiken das Bild der „perfekten“ Frau kreiert hat, damit das zu verkaufende Produkt noch attraktiver erscheint.
Style und Mode stehen im Mittelpunkt dieses Strudels an visuellen Reizen. Und einerseits besteht die Arbeit des Designers genau in dem Wagnis, sein Model auf absolut originelle Art und Weise zu kleiden, die umfangreichen Ideen der Entwürfe auf einen Stoffzuschnitt zu übertragen und diesen exakt auf einen Körper anzupassen, nämlich den auserwählten Körper, der dieses Kleidungsstück tragen kann. Und so weisen uns die Laufstegshows, die neuen Styles und Kleidungsstücke ganz indiskret auf die Regeln der internationalen Schönheit hin. In diesem Zusammenhang wollen wir einen prüfenden Blick auf die Fashion Week in Istanbul werfen, eine zwar sehr kosmopolitische und vielseitige Stadt, in der aber andererseits nach wie vor eine starke muslimische Präsenz erhalten geblieben ist. Ein wahrhaft interessanter Raum für Dialog und Spannung. Man sollte damit anfangen, die Widersprüche anzuerkennen, welche die Schönheit an sich in jeder Sozialschicht unserer Kultur aufwirft, um zu verstehen, dass die digitale Technologie ein gefährliches Instrument der Vereinheitlichung darstellt.
Die Istanbul Fashion Week ist eine wunderbare Möglichkeit, das Beste und Neueste der Mode in der Türkei zu entdecken. Mit den tollsten Marken und berühmtesten Designern wird Sie diese Fashion Week vom 7. bis zum 11. Februar im aufregenden Istanbul begeistern und Ihnen darüber hinaus das reichhaltige Kulturleben, köstliches Essen sowie antike, klassische und moderne Architektur bieten, die es zu erkunden gilt. Für mehr Informationen zu den Ausstellern, Designern und Models besuchen Sie die offizielle Website: http://www.ifw.com.tr/