03.04.2013: Ist Zypern nur ein Sonderfall? Der Dax hat sich trotz Zypern-Krise in der vergangenen Woche gut gehalten. Das Sentiment tendiert leicht unter null.
Zypern, Zypern, Zypern
Das Thema dominierte die Medien und den letzten Tagen. Nun soll das Land 10 Milliarden Euro von anderen Eurostaaten und dem IWF als Überbrückungskredit erhalten. Als Gegenleistung soll gespart, gekürzt und Steuern erhöht werden.
Wichtiger für Europa und die europäischen Aktienmärkte ist in meinen Augen die Regelung, vermögende Anleger mit 37,5 Prozent ihrer Einlagen oberhalb der 100.000,- Euro-Grenze zur Kasse zu bitten. Wird hier nicht ein Präzedenzfall geschaffen? Wenn der Staat keine andere Möglichkeit mehr hat, greift er direkt in die Tasche seiner Bürger.
Kann auch bei uns eine ähnliche Situation entstehen? Alle sind sich einig: „Zypern ist ein Sonderfall“ (Schäuble, Junker oder der Bundesverband der deutschen Banken). Was soviel heißt wie „bei uns ist es anders.“ Bei uns wird niemand an das Vermögen der Bürger gehen. Aber trotzdem: Die Vorstellung ist in der Welt und in den Köpfen der Menschen. ‚Auch wenn die Wunde behandelt wurde, die Narbe bleibt.‘
Was wird passieren, wenn der nächste Staat um europäische Rettungskredite bittet?
Der DAX
Die deutsche Börse hat sich in der Zypern-Phase erstaunlich gut geschlagen. Anleger sehen offenbar keinen Grund, an der Rettungskompetenz der europäischen Führung zu zweifeln. Der DAX hat durch die Zypern-Entscheidung keine neue Richtung bekommen. Er bleibt knapp unterhalb von 8000 Zählern.
Das Sentiment
Die aktuellen Prognosen für den DAX am Ende der Woche haben sich deutlich verbessert. Offenbar sehen viel Umfrageteilnehmer eine Stabilisierung, nach dem die Maßnahmen für Zypern bekannt gegeben wurden. Zugleich ist an diesem Sentiment-Index abzulesen, dass ein Kurseinbruch in diesen Tagen kein Thema ist. Die Crash-Propheten sind trotz Zypern leiser geworden.
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