Es gibt Hauptworte (Substantive) die bezeichnen etwas, was man berühren kann (Stein, Feuer, Zitrone) und dann gibt es Hauptworte für Dinge, die sind abstrakt (Freiheit, Beziehung, Toleranz). Da ist also etwas in einen „Gegenstand“ verwandelt worden, den es gar nicht gibt! Oder hat schon mal jemand Treue oder Misserfolg gesehen?
Mit solchen Worten bauen wir eine Scheinwelt um uns auf!
Damit Sprache Sinn macht müssen die Leute, unter einem Wort in etwa dasselbe verstehen. Selbst wenn es fast unmöglich ist, einen Tisch zu definieren (versuch es mal!) so wird man sich doch irgendwie einig, was ein Tisch ist.
Aber was ist Glück? Oder Bewusstsein? Diese Dinge gibt es schlichtweg als Objekt nicht. Dahinter verbirgt sich ein Prozess, eine Abfolge von Ereignissen oder etwas, was nur im Tun, im Handeln sichtbar ist.
Wir müssen also herausfinden, was sich hinter den Nominaisierungen verbirgt, die wir verwenden.
Das Bild heißt Zuneigung. Ein gutes Beispiel, denn „Zuneigung“ ist eine waschechte Nominalisierung und eine wundervolle Verzerrung. Wir müssen nachfragen:
- Wer neigt sich da wem zu?
- Was passiert, wenn Zuneigung stattfindet?
- Wo und wann findet diese Aktion, dieser Prozess statt?
- Was beobachte ich, wenn Zuneigung sichtbar ist?
So entschlüsseln wir langsam die Nominalisierung und kommen zur eigentlichen Sache, der Sache, die sich nur im einem Ereignis in einer Handlung zu äußern vermag!
BILD
Zuneigung / 34cm x 24cm / Öl und Acryl auf Spezialbeschichtetem Papier / 2012, N°12-044
Das Bild kann man kaufen. Erinnert einen an die Zuneigung und die Nominalisierung.
PS. Es gibt großartige Wissenschaftler (zB die Linguisten Chomsky und Korzybski), die raffinierte Modelle entwickelt haben, um diesem Sachverhalt auf die Schliche zu kommen. Für sie ist eine Nominalisierung ein Prozess, der zum Objekt verzerrt wurde.