Ist „xXx: Die Rückkehr des Xander Cage“ unbedingt nötig gewesen?

Totgesagte leben länger. Vor allem seit Darsteller Vin Diesel seine Liebe für Franchises entdeckt hat. Irgendwann verabschiedete er sich von den Fast & Furious-Filmen. Irgendwann war er dann aber auch wieder da. Er hat seinen Spaß daran gefunden, sich mit Freunden zu umgeben und einfach ein bisschen Quatsch zu machen. Dasselbe Muster trifft nun auch für xXx zu. In 2002 als Extremsport-Actionstreifen mit Vin Diesel gestartet und 2005 mit Ice Cube als The Next Level fortgesetzt, gibt sich nun Herr Diesel wieder die Ehre und feiert Die Rückkehr des Xander Cage

Aber wie schon bei Fast & Furious versteht Vin Diesel durchaus, dass sich Filme besser verkaufen lassen, wenn sie auf ein internationales Publikum zugeschnitten sind. Und so arbeitet er unter der Regie von D. J. Caruso (Disturbia, Eagle Eye) mit einer Vielzahl an Schauspielern, Models oder UFC-Kämpfern, um Publikumsmagneten für die ganze Welt zusammen zu bringen.

Jetzt einmal tief Luft holen: So sehen wir Hong Kong-Actionheld Donnie Yen, den Thailänder Tony Jaa, das australische Model Ruby Rose, die aus Bulgarien stammende Nina Dobrev, die aus Dänemark stammende indischen Bollywood-Darstellerin Deepika Padukone, den schottischen Game of Thrones ‘Bluthund’-Darsteller Rory McCann, den chinesisch-kanadischen Schauspieler Kris Wu, den britischen UFC-Kämpfer Michael Bisping und die Oscar-nominierte Toni Collette (für The Sixth Sense) sowie natürlich Samuel L. Jackson als ebenfalls zurückkehrender Augustus Gibbons.

Ist „xXx: Die Rückkehr des Xander Cage“ unbedingt nötig gewesen?

xXx – Die Rückkehr des Xander Cage

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Vin Diesel ist Xander Cage, hier mit Deepika Padukone und Toni Collette (v. l. n. r.)

So lang die Namensliste ist, so kurz kann man sich mit der Handlung zu xXx: Die Rückkehr des Xander Cage halten. Ein kleines Instrument sorgt dafür, dass Satelliten aus dem All auf die Erde regnen und für reichlich Schaden sorgen. Bedenkt man, wie viele Satelliten dort oben herum schwirren, stellt sich das als apokalyptische Bedrohung dar, die nur von einem Extrem-Agenten wie xXx beseitigt werden kann. Während Xander Cage aus dem Ruhestand geholt wird, hat Gibbons in der Zwischenzeit aber wohl mehr als nur einen Nachfolger für Cage rekrutiert.

Traurig ist es dann nur, wenn ausgerechnet die umjubelte Rückkehr des Xander Cage die große Schwäche des Films darstellt. Vin Diesel ist hier die große Langeweile, obwohl er uns krampfhaft vom Gegenteil zu überzeugen versucht.

Xander Cage spielt sich als überaus widerlicher Macho auf. Während seine Kollegen und Kolleginnen mit Spezialfähigkeiten ausgestattet wurde, die zumindest für einen Actionfilm nachvollziehbar erscheinen (Ausnahme: Kris Wu, der einen DJ spielt, für den gilt “es ist cool ihn dabei zu haben”), setzt sich Diesel durch unglaublich dämliche CGI-Stunts in Szene. Oder aber er markiert den großen Frauenheld, der erst mit (s)einer Freundin schläft, danach mit fünf oder sechs weitere Girls gleichzeitig. Weil Xander Cage ach so cool ist! Er hat auch eine ganze Menge One-Liner parat, die ebenso halb zum Gähnen, halb zum Kopfschütteln sind.

In einem Moment des Films steht Vin Diesel stillschweigend mit gleich vier Darstellerinnen in einem Raum: Ruby Rose, Deepika Padukone, Nina Dobrev und Toni Collette. Hierüber darf man sich gerne überrascht zeigen: xXx 3 besteht tatsächlich den Bechdel-Test über den Status von Frauenrollen in Spielfilmen. Hier bekommt man aber ebenso schon Vibes zu spüren, wie gut tatsächlich ein weiblicher Expendables-Film funktionieren könnte. Außerdem merkt man, wie sehr man sich wünscht, Vin Diesel würde nur noch “Ich bin Groot” von sich geben.

Ist „xXx: Die Rückkehr des Xander Cage“ unbedingt nötig gewesen?

xXx – Die Rückkehr des Xander Cage

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Ruby Rose in „xXx: Die Rückkehr des Xander Cage“

Rose und Padukone spielen wunderbar Seite an Seite. Sie verkörpern geradezu ein Bad Ass-Girls Actionmovie, wie wir ihn gerne einmal sehen würden. Nina Dobrev wiederum liefert hierzu die amüsanten One Liner und legt zugleich sehr viel Wert auf ihre trottelige Nerd-Performance. Diese Frauen-Kombo wirkt in jedem Moment unterhaltsamer, als Vin Diesel im ganzen Film.

Selbst die Actionszenen werden dem eigentlichen Hauptdarsteller streitig gemacht. Immer wenn Donnie Yen ins Spiel kommt, darf man sich auf hübsche Kampf-Choreografien freuen, die immer mal wieder durch Tony Jaa und Kris Wu unterstützt werden.

Die Story des Films kommt da relativ belanglos daher. Dafür wird viel zu sehr Wert darauf gelegt, der Cast einen Aufenthalt an schönen Orten auf der Welt zu ermöglichen und ein wenig Spaß dabei zu haben. Auch wenn wir einige Bad Ass-Frauen bekommen, hat es Diesel natürlich wieder geschafft, ebenso eine weibliche Fleischbeschau aus dem Film zu machen, wie er es auch mit jedem Fast & Furious-Teil handhabt.

Aber wenn es reicht um Donnie Yen nach Rogue One: A Star Wars Story weiter im US-Kino zu etablieren und Ruby Rose – die auch noch in John Wick: Kapitel 2, Pitch Perfect 3 und Resident Evil: The Final Chapter zu sehen sein wird – bekannter zu machen, soll xXx: Die Rückkehr des Xander Cage nicht allzu böse in Erinnerung bleiben.


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