Ist weniger wirklich mehr?


Was zum Teufel bedeutet das Wort Oxymoron (griech. oxys = scharf(sinnig) und moros  = dumm? Nein, es ist kein, mit Sauerstoff angereichertes, Gericht aus Morón (Kuba) – es ist überhaupt nix zum Essen. Auch handelt es sich hier nicht um einen hyperventilierenden Jackass (engl. moron = Vollidiot) aus dem gleichnamigen TV Format des MTV. Mit dem Begriff Oxymoron wird ein innerer Widerspruch gezeigt mit dessen Hilfe Eigenschaften oder Zustände pointiert als mehrdeutig oder doppelbödig dargestellt werden können. Beispiele derer gibt es viele: Alter Knabe, Hassliebe, stummer Schrei oder eingefleischter Vegetarier, ha, ha, ha.

Erdnussparfait

Apfelkonfit /Portweinpflaume/ Pflaumentörtchen/Erdnusskonfekt/Pflaumenhefekuchen/Erdnussparfait

Aus der Zusammenstellung von Speisen kennt man: Wo sauer ist, muss auch süß oder wo süß ist muss auch salzig. Die berühmte Prise Zucker oder ein Spritzer Zitronensaft können salzigen Speisen den letzten Schliff geben. Auch Kuchen, Eis und Marmelade vertragen eine mehr oder minder große Prise Salz – alter Hut! Relativ neu hingegen ist der Hype um Food Pairing (engl. Food = Essen, pairing = Paarung). Es bezeichnet die harmonische Verbindung von Aroma und Geschmack zwischen Speisen oder auch Speisen und Getränken. Möhren mit Vanille oder Hackfleisch mit Zimt, ja das kennen wir schon. Wem fiele allerdings ad hoc jemals ein Mousse au Chocolat mit Dill, Speck und Kaffeeröstzwiebeln zu kombinieren oder Kartoffelpüree mit Erbsen, Aprikosenmarmelade und Vanille oder sogar Rindfleisch mit Popcorn, Karamellsoße und Kräuterquark? Was die einen seltsam finden, ist für andere eine wahre Geschmacksexplosion.

Foodpairing Aromabaum

Aromabaum

Mit Hilfe der Gaschromatographie entlarvte man die Inhaltsstoffe diverser Nahrungsmittel und fand heraus, dass die wichtigsten Aromamoleküle identisch sind. Die Folgerung daraus ist, dass einige Getränke und Lebensmittel besonders gut zusammen passen, wenn ihre Schlüsselaromen miteinander harmonieren. Mit sogenannten Aromabäumen können diese sichtbar gemacht werden. Vieles kann also miteinander kombiniert werden, solange die Chemie der einzelnen Komponenten übereinstimmt. Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann. Antoine de Saint-Exupéry
Ist weniger wirklich mehr? Die Kombination z. B. von Erdnuss und Salbei konnte ich beim Foodparing Event von AEG (#aeg) auf der IFA 2014, Internationale Funkausstellung, (#ifa) testen, nicht schlecht – und das, wo ich Salbei doch so gar nicht mag. Erinnert er doch immer an Salbeitee, DAS alte Hausmittel für Entzündungen im Magen und Darmbereich, im Mund und Rachenraum. Ebendort auf dem Berliner Messegelände wurde auch Huhn mit Rose, Räucherlachs mit dunkler Schokolade und Tomate mit schwarzem Tee kombiniert. Unter der fachkundigen Anleitung von Christian Mittermeier und Jens Dannenfeld lernte man den ‚Taste Tomorrow‘ kennen. Die Verbindung von Erdnuss und Salbei werde ich gelegentlich in mein Repertoire aufnehmen. Es ist also doch kein Wunder, dass das Essen bei einigen Köchen atemberaubend schmeckt und bei anderen eher langweilig. Der Schlüssel zur neu entdeckten Tür findet sich hier. Danke an dieser Stelle auch für die gelungene Organisation und die eigens personalisierten GAs an E. Kraus und M. Stiefeler von AEG. Lasset die Spiele beginnen (lat. ludi incipiant): Einfach mal anfangen mit der Kombinierfreude.

Erdnussparfait

Erdnussparfait

Das Einfache ist nicht immer das Beste. Aber das Beste ist immer einfach. Heinrich Tessenow (Architekt 1876-1950) Und das nach meinem kurzen Stopover in Weimar, dem Ursprung der Bauhausarchitektur kürzlich, aber das wird eine andere Geschichte, die es sich lohnt hier mal erzählt zu werden… Sensory Architectur heißt also die Zauberformel für die Zukunft. Endlich hat das Rumprobieren und Abschmecken in der Küche einen Namen. Mit Versuch und Irrtum oder learning by doing ist einem *Nichtnachrezeptkocher* ja schon so Einiges gelungen … oder auch nicht. Ich beginne hier mal mit süß und salzig. Das Gute ist immer einfach aber das Einfache ist nicht immer gut! Volksmund

Erdnussparfait

Apfelkonfit /Portweinpflaume/ Pflaumentörtchen/Erdnusskonfekt/Pflaumenhefekuchen/Erdnussparfait

Hier kommt mein Rezept: Erdnussparfait von Doc.Eva
Zutaten 3 El   Erdnussbutter 3 El   Dulce de leche 6 El   Crème fraîche 3 El   Puderzucker    Meersalz
Zubereitung Alle Zutaten gut vermischen, in passende Förmchen abfüllen und mindestens 4 Std. im Froster durchkühlen lassen.
Anrichten Parfait aus den Förmchen drücken und ggf. mit weiteren Komponenten auf einem Teller anrichten. Lasst’s euch schmecken!
Ist weniger wirklich mehr? PS: Beim Verlassen des Messegeländes kam ich dann noch, angelockt von derben Beats, an einem unverhofften Rave eines Musiclabels vorbei. Und was soll ich euch sagen, dort wurde BERLINER WEiSSE ausgeschenkt. Wir das der neue Chillaxdrink 2015? Ich fass‘ es nicht.
Dies ist mein kleiner bescheidener Beitrag zum Blogevent von Claudia Sassomarone: Blog-Event CI - Smooth Food, geschmeidig und genussvoll! bei 1x umrührenbitte aka kochtopf
Blog-Event CI - Smooth
food, geschmeidig und genussvoll! (Einsendeschluss 15. September
2014)

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