Wir Männer haben es immer schon geahnt : wir sind nicht schuld an unserer Untreue! Schuld ist das Hormon Oxytocin.
Oxytocin verstärkt die Bindung zwischen Eltern und Kindern sowie zwischen Partnern in Liebesbeziehungen. Das Hormon steigert zudem das Vertrauen zu Mitmenschen. Eine Studie des Universitätsklinikums Bonn für Psychiatrie hat ergeben, dass an Partner gebundene Männer, denen Oxytocin verabreicht wurde, zu unbekannten attraktiven Frauen einen größeren Abstand hielten als diejenigen, die ein Placebo erhielten. Auf Single-Männer hatte das Hormon hingegen keinerlei Wirkung.
Oxytocin bei Männern
Oxytocin wird auch auf natürliche Weise produziert: "Ein erhöhter Spiegel lässt sich während des Geschlechtsaktes feststellen und trägt zur starken Bindung zwischen den Geschlechtspartnern bei", bestätigt René Hurlemann, Oberarzt am Psychiatrischen Uniklinikum Bonn. "Auch am Anfang einer Beziehung ist Oxytocin peripher im Blut messbar". Für die Studie wurde den Männern das Hormon per Nasenspray verabreicht, wodurch die Substanz in das Gehirn gelangen konnte.
Oxytocin bei Frauen
Wie das Hormon bei Frauen in einer ähnlichen Situation wirkt, lässt sich schwer prognostizieren. "Es gibt mehrere Studien zu Oxytocin, die unterschiedliche Ergebnisse bei Frauen und Männern liefern", so der Spezialist. Der weibliche Organismus sei für das Gebären und Stillen gebaut und das Hormon habe somit eine andere Wirkung. Es wird bei Frauen unter anderem während des Entbindungsprozesses sowie beim Stillen produziert, um einerseits Wehen auszulösen und andererseits den Milchfluss zu erleichtern.