Ist Spielen vergeudete Zeit?

Von Wernerbremen

Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,
und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.
Friedrich von Schiller

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Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute Abend eine Geschichte von
Aljoscha Gottheis erzählen:
"Der spielende Franz von Assisi"
Zu Franz von Assisi kam eines Tages ein Jäger. Er war sehr erstaunt, den bedeutenden Mann beim Spiel mit einem Hund anzutreffen.

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Menschen, meinte er, die an Gott glaubten, müssten doch eigentlich ihre gesamte Zeit mit Gebet verbringen, mit dem Lesen der Heiligen Schrift oder mit einer in sich gekehrten, weltabgewandten Betrachtung. 
Wenn aber schon die Menschen, die an Gott glaubten, den Tag nicht mit Gebet und frommer Lektüre zubrächten, so meinte der Jäger weiter, dann sollten sie sich zumindest einer nützlichen Beschäftigung zuwenden. 
Auf jeden Fall sei es unpassend, die wertvolle Lebenszeit durch Spiel zu vergeuden. 

"Warum trägst du Deinen Bogen nicht immer gespannt, wie es sich für einen Jäger gehört?" fragte Franz von Assisi sein Gegenüber. Der Jäger entgegnete: "Das darf man nicht. Bei ständiger Biegung geht die ganze Spannkraft verloren." -
"Genau das ist es", sagte Franz von Assisi, "und darum spiele ich." 

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Ihr Lieben,
ich muss immer wieder schmunzeln, wenn ich mich gelegentlich mit anderen Menschen über Personen wie Franz von Assisi oder Mutter Theresa unterhalte.

Viele Menschen glauben tatsächlich, dass diese Menschen ihre Tage nur damit zugebracht haben, zu beten, die Bibel zu lesen und Gutes zu tun.
Dabei können wir von diesen Menschen auch lernen, auszuspannen, inne zu halten, zur Ruhe zu kommen, zu spielen. Auch von Mutter Theresa ist bekannt, dass sie gerne mit den Kindern in Kalkutta spielte, als sie noch jünger war.
Auch ich erinnere mich gerne an meine Großmutter, die ich sehr geliebt habe. Sie war eine fromme Frau, aber sie nahm sich, wenn ich sie besuchte, viel Zeit für mich, ging auf mich ein und spielte oft über Stunden hinweg „Mensch-ärgere-dich-nicht“ mit mir. 

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Spielen, ausruhen, innehalten  - das sind keine sinnlosen unnützen Tätigkeiten, sondern wichtige Momente in unserem Leben, in denen unsere See
le zur Ruhe kommen kann, in denen wir neue Kraft tanken können.
Gerade jetzt in der sogenannten dunklen Jahreszeit sollten wir uns als Eltern und Großeltern Zeit nehmen für unsere Kinder und Enkelkinder. 
Das ist keine vergeudete Zeit, sondern das ist wertvolle Zeit. 

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Wenn wir uns Zeit nehmen für unsere Kinder und Enkelkinder, wenn wir mit ihnen spielen und mit ihnen auf Entdeckungsreise gehen, indem wir etwas mit ihnen unternehmen, dann wächst Vertrauen zwischen und uns ihnen und unsere Kinder und Enkelkinder fühlen sich geliebt, weil sie sich angenommen und ernst genommen fühlen.

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Ihr Lieben,Ich wünsche Euch in der kommenden dunklen Jahreszeit Zeit für Euch selbst, Zeit für Eure Kinder, Zeit zum Spielen und Zeit zur Ruhe und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen