Ja, ich weiß. Ich mach auch immer fröhlich mit. Es gibt einfach nichts Lustigeres als sich über andere Leute und ihren Glauben lustig zu machen (… geboren von einer Jungfrau, rofl als ob). Trotzdem zeigt auch diese aktuelle Verschwörungs-Sache mal wieder, wie schnell wir uns durch Sprache und Fokussierung neue Realitäten schaffen können. Ob’s nun um Wissenschaft oder Menschenrechte geht, oft reicht ein simples Fragezeichen am Ende des Satzes aus, um einen Troll zum Diskurs zu machen. Lösungen hab ich jetzt natürlich auch keine, natürlich muss man über Dinge berichten und das “Schenkt ihnen keine Aufmerksamkeit”-Argument ist nicht nur schwer umzusetzen, sondern manchmal auch einfach problematisch, wenn es darum geht, sich nicht in irgendeine schweigende Pseudo-Mehrheit einordnen zu lassen.
Der Knackpunkt ist halt eben nicht ob, sondern wie über Ereignisse berichtet wird. Welche Positionen man zitiert und welche man kritisch einordnet. Was für Presse und Medien natürlich deutlich einfacher wäre, wie für uns alle, wenn sie nicht aus finanziellen Gründen darauf angewiesen wären, dass man ihre Ausgaben kauft oder auf ihre Artikel klickt und wenn man daher zum Beispiel in Überschriften einfach den Inhalt zusammenfassen könnte, nicht nur die gegenteilige Behauptung mit einem Fragezeichen dahinter. Aufmerksamkeit und “Likes” sind ja nur oberflächlich für viele Lohn der Arbeit, manche Menschen wie Journalist*innen und evtl auch so jemand wie keine Ahnung Künstler*innen zum Beispiel müssen noch von irgendetwas anderem leben, damit sie weiter ihr Informations- und Kulturzeug schaffen können. Oder soll man es lassen?