In der Rekrutenschule (RS) gab es bei unserem faulen und dazu auch noch talentbefreiten Küchenchef, nur verkochten Betonreis in Kombination mit irgend etwas undefinierbaren - auch UFO (Unbekanntes fleischähnliches Objekt) genannt.
Doch kaum ist man der Army entflohen und überwindet für ein Wochenende die Alpen in Richtung Tessin, da wird einem in jedem "Grotto" wieder bewusst, wie geil ein schmackhaft zubereiteter Risotto (Reis) sein kann.
Um so mehr erstaunt es, dass in asiatischen Ländern, die Kunst des Reiskochens meist im Keime mit einem perfiden Reiskocher vernichtet wird und einem nur klumpiger und angetrockneter Reis, oftmals auch noch kalt serviert wird.
Schon nur sorgfältig gekocht und zubereitet, schmeckt Jasmin-Reis himmlisch - aber eben...Hier in Kambodscha ist der Reis noch langweiliger als in Thailand, wo es wenigsten gebratenen Reis in diversen Variationen gab.
So erstaunt es nicht, dass hier viele Expats den Reis (im Restaurant) beinahe unangerührt stehen lassen oder andere Speisen ohne Reis bevorzugen.
Seit einiger Zeit, geisterten mir also schon fast vergessene Erinnerungen, von leckerem Risotto durch den Kopf und da nun X-Mas vor der Tür stand und der Speiseplan etwas Besonderes verlangte, beschloss ich mir einen Risotto Bianco zu kochen mit einem Schnitzel Milanese.
Also die folgenden Zutaten (sofern nicht schon vorhanden) gekauft.
Rezept "Risotto Bianco" (2 Personen)
- 40 gr. Butter
- knapper EL Olivenoel- Lorbeerblätter
- 2.5 dl Reis
- 5 dl Brühe
- kleine Zwiebel
- 1 dl trockener Weisswein (habe einen tollen Chardonnay gefunden - den man auch trinken konnte!)
- 60 gr. Parmesan Käse
- 1 Spritzer Zitrone
Kleine Zwiebel schälen, in sehr kleine Würfel schneiden. Zitronensaft auspressen.
Ein Stück Würfel (Knorr) -Brühe (Samudera) mit Wasser bereit machen.
Die Brühe in einem Topf erhitzen und sachte köcheln lassen. Sie muss während der gesamten Zubereitung heiss sein.
Das Öl und die Hälfte der Butter mit Lorbeerblättern und Zwiebelwürfeln in einem grossen Topf mit dickem Boden unter ständigem Rühren farblos anschwitzen. Das wird nicht länger als 3 Minuten brauchen. (Vorsicht beim kochen mit Gas – sehr kleine Flamme)
Den ungewaschenen (Khmer) Reis hinzufügen und etwa 2 Minuten rühren bis er vom Fett überzogen und glasig ist. Hitze und Fett sorgen dafür, dass er später nicht zusammenklebt.
Wenn der Reis zu glänzen beginnt, 2 Schöpfkellen heisse Brühe dazugeben, dabei ständig rühren. Die Flüssigkeit wird sehr schnell aufgesogen. Jetzt wird der Wein aufgegossen, auch er wird vom Reis schnell vollständig aufgesogen. Wieder etwas Brühe aufgiessen. Die Hitze so anpassen, dass der Reis ständig sachte köchelt. Er soll langsam garen und immer mit etwas Flüssigkeit bedeckt sein. (Zeit ist eines der Geheimnisse, eines guten Risotto,)
Immer weiter, schöpfkellenweise, heisse Brühe auffüllen bis der Reis gar ist aber noch Biss hat, d.h. körnig ist. Risotto muss eine cremige Konsistenz haben, jedoch müssen die einzelnen Körner noch zu spüren sein.
Den Topf vom Herd nehmen, restliche Butter und den geriebenen Parmesan unterrühren. Mit Zitronensaft abrunden, noch einmal nach „Gusto“ abschmecken und sofort zu Tisch bringen.
So lecker (und festlich) kann Reis sein…en Guete! (Das koche ich mir nun wieder öfters hier...)
Ach fast vergessen - auch sehr lecker und schnell zubereitet ist Tomaten-Reis - Rezept - klick.