Ist Freelancing das neue Hamsterrad?

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Viele Freelancer landen im Burn-out, fühlen sich leer und ohne Motivation – da stellt sich die Frage: Ist Freelancing das neue Hamsterrad? Das erfährst du mit der folgenden Pro- und Contra-Liste.

Ist Freelancing ein Hamsterrad?

Eine einheitliche Definition vom Hamsterrad im Sinne von Arbeitsfalle gibt es nicht. Aber den meisten von uns ist klar, was damit gemeint ist: Wer im Hamsterrad landet, der wuselt wie eines der kleinen Kerlchen zwar eifrig herum, allerdings nur in einem Laufrad, weshalb er trotz größer Anstrengungen nicht weiterkommt.

Diese Analogie wird häufig in Bezug auf das Angestelltenverhältnis verwendet. So seien viele Arbeitnehmer in einem Hamsterrad gefangen, da sie sich tagein, tagaus abrackern würden, um „die da oben“ noch reicher zu machen.

Als Ausweg aus diesem Schlamassel kommen dann mehrere Wege in Frage. Einer davon: Freelancing. Aber ist es wirklich ein Ausbruch aus dem Hamsterrad, als Freelancer zu arbeiten oder begibst du dich damit nur in eine neue Abhängigkeit?

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Das spricht dafür

Im Folgenden findest du ein paar Gründe, die dafür sprechen, dass Freelancing das neue Hamsterrad ist.

1. Freelancer tauschen Zeit gegen Geld

Und zwar noch drastischer als Angestellte. Denn die können bezahlten Urlaub machen, bekommen Krankheitsphasen und je nach internen Kontrollmöglichkeiten sogar das Herumlungern am Arbeitsplatz finanziert.

Als Freelancer funktioniert das nicht. Wenn du nicht arbeitest, fließt kein Geld. Du musst also den Zeit-Geld-Tausch machen und hast langfristig nichts davon. Hartgesottene sehen jedes Honorar sogar als Schmerzensgeld für investierte Lebenszeit. Wie dem auch sei, die Arbeit als Freelancer bleibt immer ein Tausch von Zeit gegen Geld.

2. Du baust dir kein Business auf

Auch Unternehmer tauschen zu Beginn ihrer Laufbahn Zeit gegen Geld. Allerdings setzen die von Anfang an auf ihr eigenes Pferd und auf Skalierbarkeit. Sie entwickeln eigene Produkte, die sich auf Masse verkaufen lassen. Und nehmen damit langfristig mehr ein, als sie an Zeit ausgeben. Darum geht es letztlich beim passiven Einkommen: Du automatisierst einen Vorgang, um wieder und wieder daran zu verdienen.

Dabei ist passives Einkommen nur ein Modebegriff für ein uraltes System, denn nichts anderes macht ein Autor, der Bücher verkauft: Einmal geschrieben, kann er über Jahre Umsatz machen. Steigen die Verkäufe, so steigen auch seine Tantiemen.

Als Freelancer verfügst du nicht über diese Möglichkeit, da du deine Zeit dafür aufbringst, für andere zu arbeiten. Für andere, die ein eigenes Business haben und Freelancer anheuern, um sich ihrem Ziel vom passiven Einkommen zu nähern. Ziemlich ernüchternd, aber so ist es.

3. Du bist von deinen Kunden abhängig

Wie der Angestellte vom Chef ist der Freelancer von seinen Kunden abhängig. Du triffst natürlich die Auswahl, mit wem du zusammenarbeitest. Jedenfalls dann, wenn du dir das leisten kannst und ein breites Portfolio hast. Aber dennoch bleibt da immer eine Restabhängigkeit, die du nie gänzlich wegbekommst. Du musst dich außerdem an Briefings halten, Deadlines befolgen, sowie dich mit Kritik, Nachfragen und anderen zeitraubenden Angelegenheiten befassen.

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Das spricht dagegen

Kommen wir zu den Argumenten, die gegen die Annahme sprechen, dass Freelancing das neue Hamsterrad ist.

1. Freelancer sind freier als Angestellte

Als Freelancer genießt du viele Vorteile, um die dich Millionen Arbeitnehmer beneiden: Du musst dich nicht bei 35 Grad in eine U-Bahn pferchen, um ja pünktlich an deinem unbequemen Schreibtisch im stickigen Großraumbüro zu sitzen. Du kannst essen, was und wann du willst, und dir den Kantinentratsch ersparen.

Auch musst du deinem Chef nicht in den Hintern kriechen und vermeidest stundenlange, sinnlose Meetings. Das Hamsterrad ist die totale Fremdbestimmung, in der du im Extremfall vorgeschrieben bekommst, wann du aufs Klo gehen darfst. Das in Verbindung mit fiesen Arbeitsbedingungen macht erst ein richtig heftiges Hamsterrad des klassischen Angestellten aus, in dem du dich als Freelancer glücklicherweise nicht befindest.

2. Der Tausch „Zeit gegen Geld“ kann sehr angenehm sein

Warum soll dieser Tausch grundsätzlich schlecht sein? Du beschwerst dich doch auch nicht darüber, dass du Geld gegen eine Packung Milch oder gegen eine hilfreiche Steuerberatung „tauschst“, oder?

Dieser Tausch wird erst dann ein schlechter Deal, wenn die Verhältnismäßigkeit nicht stimmt. Wenn du zum Beispiel viel zu viel Zeit gegen viel zu wenig Geld tauschst. Dann hapert es aber an ganz anderen Stellen, beispielsweise an einem zu niedrigen Stundensatz, den du festlegst. Oder an schwierigen Kunden, die deine Zeit fressen.

In beiden Fällen liegt es aber an dir, etwas daran zu ändern und den Tausch von Zeit gegen Geld lukrativer für dich zu gestalten. Optimiere also deine Kalkulation und gib Horrorkunden den Laufpass.

Im Übrigen tauschen Unternehmer auch ihre Zeit gegen Geld, viele von ihnen sogar dann, wenn sie es eigentlich nicht müssten. Weil sie der Arbeit ihr ganzes Leben widmen. Das bringt ihnen wirtschaftlichen Erfolg, klar, aber bedenke auch, welchen Preis sie dafür zahlen. Viele erfolgreiche Unternehmer haben keine Familie oder kaum Freunde. Schlichtweg, weil sie rund um die Uhr für ihr Business geschuftet haben. Ist das ein guter Tausch?

Das bestimmst du für dich selbst. Genau wie die Antwort auf die Frage, ob und unter welchen Umständen der Tausch von Zeit gegen Geld eine gute Entscheidung für dich ist.

3. Die beiden Welten überschneiden sich

Der Angestellte sitzt den ganzen Tag im Büro, während der Freelancer ortsunabhängig tätig sein kann? Ein Klischee! Inzwischen lassen vier von zehn deutschen Unternehmen ihre Mitarbeiter zu Hause arbeiten. Und auch Freelancer müssen hin und wieder beim Kunden vor Ort sein, erst recht, wenn sie Workshops oder ähnliche Services anbieten.

An diesen fließenden Grenzen zwischen Angestellten- und Freelancerdasein wird besonders deutlich, wo der Hase im Pfeffer liegt: Wann jemand im Hamsterrad landet, ist das keine Frage der Umstände, sondern der eigenen inneren Haltung zu den Umständen.

So kann ein Angestellter seinen 9-to-5-Job als sehr entlastend erleben, weil er anders als ein Freelancer nicht ständig mit schwankenden Einkünften zu tun hat. Umgekehrt kann es sich für einen freiheitsliebenden Grafiker, Texter, Entwickler etc. in einer Festanstellung wie im Hamsterrad anfühlen.

Fazit

Ein Angestelltenverhältnis allein als Hamsterrad zu definieren, ist zu einseitig. Denn längst bieten Unternehmen ihren Mitarbeitern Kombinationsmodelle an, beispielsweise einen Teil der Arbeit im Home Office zu erledigen. Ebenso sind auch nicht alle Freelancer in prekären Ausbeutungsverhältnissen tätig.

Mit anderen Worten: Du kannst sowohl als Angestellter als auch als Freelancer oder Unternehmer im Hamsterrad landen. Wenn du nicht achtsam und bewusst mit dir umgehst. Finde daher das ideale Arbeitsverhältnis für dich, um eine gesunde Balance zwischen Arbeit, Erholung und Zufriedenheit sicherzustellen.

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