Ist ein Hybridfahrzeug wirklich die Alternative?

Manchmal bekomme ich das Gefühl aufgezwungen, eine automobile Pistensau zu sein. Mit Gas oder Strom fahre man heute, wird mir vorgehalten, nicht mit Benzin! Vergaser sind dabei interessanterweise weniger belehrend, als Verstromer. Vielleicht weil sie wissen, dass auch sie Ressourcenverschwender sind? Wirklich gut fühlen sich die Hybriden, vor allem, wenn sie in einem Toyota sitzen. Allein die Marke macht aus ihnen den Gutmenschen, der anderen deren fehlendes Umweltbewusstsein aufdrängen darf. Ist das wirklich so? Sind zwei Antriebe wirklich sinnvoller als einer? Gut, ich stelle mich der Argumentation.

Ich fahre aus grundsätzlichen technischen Erwägungen heraus regelmäßig neue, immer aber große Autos, weil mein Sicherheitsbedarf meiner Paranoia und mein Platzbedarf meinen Sportgeräten angemessen sein muss. Dabei beschränke ich mich nicht auf Grundkomfort und -motorisierung und arbeite mich auch nicht mühsam durch die Aufpreisliste, sondern setze mein Häkchen bewusst bei „Vollausstattung“ und wähle den stärksten sechsgängigen und hubgeräumigen Biturbo-Motor, der mir angeboten wird – nicht aber Benziner und auch nicht Automatik. Somit kommen wir auf Großkaliber nicht unter 1,8 Tonnen mit einem Dieselverbrauch von zwischen sieben und zehn Litern maximal. Und damit fahre ich entspannt, schaltfaul, niedertourig. Langsam bin ich gelegentlich, den Verhältnissen angepasst in der Regel, zu schnell manchmal unterwegs. Zugegeben, es darf schon auch mal die 200irgendwas anstehen… Soweit mein Geständnis.

Dem gegenüber stellt mir der gemeine Hybridfahrer seinen Toyota ins Gewissen. Der ist in jedem Fall kleiner und auch nicht als Van erhältlich (vermutlich treiben Toyotafahrer keinen Radsport, sondern gehen Wandern oder Joggen, und Kinder haben sie auch keine mehr) und fast eine Tonne leichter, hat allerdings im Falle des Auris auch fast 140 PS, die er aus einem Vierzylinder quetscht. 180 läuft er damit, muss allerdings fleißig am Berg geschalten werden, Überholvorgänge brauchen ihre Zeit. Das kostet Drehzahl, Nerven und Sprit. Sein im Idealfall möglicher Durchschnittsverbrauch ist angegeben mit rund vier Litern Super (mit oder ohne E10, das ist dem Anwender überlassen). Streichelt man im Stadtverkehr das Gaspedal, fährt man mit Strom (der bekanntlich aus der Steckdose kommt und minimal aus Energierückgewinnung beim Bremsen, was allerdings, so bestätigte mir ein Ingenieur, vernachlässigbar wenig bringt). Soll es etwas zügiger voran gehen, schaltet der Verbrennungsmotor zu. Und schon ist es vorbei mit der Sparsamkeit, denn der fast noch Kleinwagen verbraucht auf Landstraßen und Autobahnen nicht weniger Sprit als mein rollendes Wohnzimmer mit Fahrradgarage, -werkstatt und Hundezwinger sowie viel Gepäck. Kofferraum hat so ein Prius oder Auris nicht wirklich. Dafür Batterien, deren Entsorgung für den Hybridverfechter kein Thema ist. Noch nicht.

Und nun? Besser? Schlechter? Technischer Vorsprung? Nein, Marketing!


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