Ist die Mutter der Dummen wirklich immer schwanger?

In dieser Woche fiel die Wahl des größten Ärgernisses besonders schwer, gab es doch gleich reihenweise preisverdächtige Fehlleistungen. Da war zum einen die SPD, die ihr Kampfblatt „Frankfurter Rundschau“ voll an die Wand fuhr und einmal mehr unter Beweis stellte, dass Sozis keine Ahnung von Unternehmensführung haben. Es gab die abenteuerliche Nacht- und Nebelaktion einiger weniger Parlamentarier im Bundestag, die Ende vergangener Woche zu vorgerückter Stunde offenbar souffliert von der Versicherungs-Mafia ein Gesetz beschlossen, das den Kunden bereits zugesagte Erträge wieder nimmt und die Lebensversicherer auf einen Schlag um geschätzt 1 Mrd. Euro reicher macht. Und dann war da noch der „Stern“, der für den größten journalistischen Rohrkrepierer des Jahres sorgte, als er der FDP einen vermeintlichen Finanzierungsskandal anhängen wollte und dabei lediglich völlige Unkenntnis einfachster Bilanzierungsvorschriften offenbarte. Der „Stern“ zeigte sich anschließend als schlechter Verlierer, während die FDP die Lacher auf ihrer Seite hatte (FDP: Wir stehen für Transparenz). Noch viele andere könnte ich hier nennen – entschieden habe ich mich letztlich aber für den Energieversorger Almado AG aus Köln. Der besaß die Dreistigkeit, seine Kunden mit dem Hurra-Ruf „Strompreiserhöhungen 2013 – Ihr Abschlag bleibt gleich“ darüber zu informieren, dass er bei ihnen kräftig zulangt. Nicht, dass so etwas heutzutage noch für großes Entsetzen sorgen könnte, doch der Inhalt des Briefes wirft schon die Frage auf, ob sich hier ein Praktikant an seinem letzten Arbeitstag mal so richtig ausgetobt hat, oder das Werk während der jüngsten Betriebsfeier entstanden ist. Wahrscheinlich aber spekulierte Almado einfach nur darauf, dass die Kundschaft zu blöd sein würde, um die Abzocke zu durchschauen oder schlicht zu bequem, um sofort die Notbremse zu ziehen. Allen Ernstes rechtfertigen die Schlaumeier aus Köln die knackige Preiserhöhung – in meinem Fall satte 7 Cent je Kilowattstunde – damit, dass der Staat die Ökoumlagen zum Jahreswechsel anheben werde. Dass die aktuelle EEG-Umlage aber schon im bisherigen Preis enthalten war und die gesetzliche Anhebung „nur“ 2 Cent brutto beträgt, verschweigt Almado. Stattdessen wird auf ein 14-tägiges Sonderkündigungsrecht hingewiesen, großzügig garniert mit der irreführenden Behauptung: „Durch die Erhöhung von Steuern und Umlagen entsteht für Sie in den meisten Strombelieferungsverträgen anderer Anbieter rein formell kein Sonderkündigungsrecht. Bei uns schon!“ Diese infame Falschaussage soll verschleiern, dass Almado selbst üppige 5 Cent pro Kilowattstunde draufhaut – und nur deshalb müssen die gierigen Stromer von Gesetztes wegen mir und all ihren Kunden ein Sondekündigungsrecht einräumen. Ich habe meines genutzt, ab Mitte Dezember 2012 werde ich von einem neuen Stromanbieter versorgt, der derlei Tricksereien nicht nötig hat. Und die Verbraucherzentralen werden sich unterdessen der „Akte Almado“ annehmen.


Tagged: Abzocke, Almado, EEG, Strompreis, Verbraucherschutz

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