Foto: 911er mit Elektroantrieb
Noch gar nicht lange her, da gab es in Talkshows und Blogs Statements wie: Strom wird das neue Öl. 100 Jahre nach der Erfindung von Carl Benz erfinden wir das Auto neu. Und ein Mann namens Shai Agassi wollte zeigen, dass man beim Elektroauto nur wollen muss. Die CDU, nein Frau Merkel, gab sich als Energiewendepartei (ein geistiger Diebstahl, der bis heute ungeahndet geblieben ist).
Die Realität hat alle eingeholt. Die Schlagzeilen der letzten Wochen lauten:
Ich gebe zu, ich war angetan von der Vorstellung mein Stadtauto in Berlin mit Windstrom aus Brandenburg anzutreiben. Windmühlen im Havelland, deren Energie über das Stromnetz und Bordbatterie als langen Transmissionsriemen die Welle meines Autos antreiben.
Ohne nachzuschlagen erinnere ich mich nun an Kommentare, die Leser David damals gepostet hatte, als ich die neuen Projekte hier feierte. Er prognostizierte, was jetzt eingetreten ist. Er kennt unsere Pappenheimer länger und besser als ich.
Ich wurde erst pessimistisch, als ich lernte, wer sich in all die Projekte drängt. Wer sich auf den Schoß der Bundesregierung setzte, wer im Berliner Senat erst strickt dagegen war und dann quasi zum Erfinder der Elektromobilität wurde. Und wer jung und "innovativ" oder eine Führungskraft war, die gerne -ungetrübt von Fachkenntnis- mitredet und die Diskussion aufhält, drängte sich in die Szenerie. Hier ging es weniger um Kompetenz als vielmehr um Prestige und Status.
Und trotzdem oder erst recht jetzt frage ich mich: Wie geht es denn dann weiter? Ich bleibe eigentlich bei meiner Prognose, die ich schon in heftigen Wortgefechten mit den Stadtgymnasiasten im Physikleistungskurs abgab: Wir werden es noch erleben, wie sich die Autohersteller vom Öl verabschieden.
Und die nächste Autoabsatzkrise ist ja schon da. Diesmal kann man sie nicht auf den hohen Ölpreis schieben. Deshalb wird man von der Regierung keine neuen Anschubprojekte erwarten können. Ok, den meisten deutschen Premiumherstellern geht es gut. Und wenn jetzt andere Hersteller, also die ohne finanzielle Polster, ihre Werke, schließen, haben alle "etwas davon". Denn es geht ja darum, "Überkapazitäten" (Analysten) abzubauen, und zwar möglichst nicht die eigenen.
Haben wir denn Überkapazitäten? Nein, so denken Betriebswirte und Unternehmensberater. Wir haben vielmehr eine Nachfragekrise wegen der Bankenkrisen.
Unsere gesunkenen (Deutschland) oder gerade rapide sinkenden (Südeuropa) Reallöhne sind der Grund dafür, unsere Kaufkraft reicht nicht mehr aus, um uns unsere eigenen Produkte leisten zu können. Das ist nicht das Ergebnis nur der letzten zehn Jahre. Das habe ich neulich auch in der "Weltbühne" aus der Zeit der Weimarer Republik lesen können. Schon Kurt Tucholsky beklagte die einseitige Exportorientierung der deutschen Wirtschaft. Und wie heute war auch damals das gesunkene Einkommensniveau der Grund dafür.
Auch so gesehen ist Wirtschaft ein anderes Mittel für Herrschaft. Im eigenen Land werden mit dem Verweis auf unsere Export"abhängigkeit" die Löhne gesenkt. Draußen "sichern" wir mit Hilfe der Bundeswehr unsere "Handelswege" (Köhler) zu Rohstoffländern. Und das Kapitel erzielt dort zunehmend auch seine Umsatzmargen.
Wenn Deutschland schon mangels Kaufkraft kein Absatzmarkt für Privatkunden von Neuwagen ist, wie sollte es da ein "Leitmarkt" für die in der Anschaffung teurere Elektromobilität werden?
Noch gar nicht lange her, da gab es in Talkshows und Blogs Statements wie: Strom wird das neue Öl. 100 Jahre nach der Erfindung von Carl Benz erfinden wir das Auto neu. Und ein Mann namens Shai Agassi wollte zeigen, dass man beim Elektroauto nur wollen muss. Die CDU, nein Frau Merkel, gab sich als Energiewendepartei (ein geistiger Diebstahl, der bis heute ungeahndet geblieben ist).
Die Realität hat alle eingeholt. Die Schlagzeilen der letzten Wochen lauten:
- Die Industrie zweifelt an den Zielen des Regierungsprojektes Plattform und Leitmarkt Elektromobilität.
- Gründer Shai Agassi legt das Vorstandsamt bei seinem Projekt Betterplace nieder.
- Toyota verkündet das Ende der Batterieautos und fokussiert sich auf den Hybridantrieb.
- Berliner und Brandenburger Solaranlagenhersteller sind pleite.
- Siemens steigt komplett aus dem Solarzellengeschäft aus.
- Bosch Solar überlegt nach der Schließung seines Werkes in Erfurt, dies ebenfalls zu tun.
- Beim Wüstenstromprojekt Desertec ist "Sand im Getriebe" (FTD).
- Das Küstenwindkraft-Projekt droht an Netzanschlussproblemen zu scheitern.
- Tesla Motors hat seine Umsatzprognose gesenkt.
- Biodiesel, E10 (als CO2-neutrale Treibstoffe) stehen vor dem Ende.
Ich gebe zu, ich war angetan von der Vorstellung mein Stadtauto in Berlin mit Windstrom aus Brandenburg anzutreiben. Windmühlen im Havelland, deren Energie über das Stromnetz und Bordbatterie als langen Transmissionsriemen die Welle meines Autos antreiben.
Ohne nachzuschlagen erinnere ich mich nun an Kommentare, die Leser David damals gepostet hatte, als ich die neuen Projekte hier feierte. Er prognostizierte, was jetzt eingetreten ist. Er kennt unsere Pappenheimer länger und besser als ich.
Ich wurde erst pessimistisch, als ich lernte, wer sich in all die Projekte drängt. Wer sich auf den Schoß der Bundesregierung setzte, wer im Berliner Senat erst strickt dagegen war und dann quasi zum Erfinder der Elektromobilität wurde. Und wer jung und "innovativ" oder eine Führungskraft war, die gerne -ungetrübt von Fachkenntnis- mitredet und die Diskussion aufhält, drängte sich in die Szenerie. Hier ging es weniger um Kompetenz als vielmehr um Prestige und Status.
Und trotzdem oder erst recht jetzt frage ich mich: Wie geht es denn dann weiter? Ich bleibe eigentlich bei meiner Prognose, die ich schon in heftigen Wortgefechten mit den Stadtgymnasiasten im Physikleistungskurs abgab: Wir werden es noch erleben, wie sich die Autohersteller vom Öl verabschieden.
Und die nächste Autoabsatzkrise ist ja schon da. Diesmal kann man sie nicht auf den hohen Ölpreis schieben. Deshalb wird man von der Regierung keine neuen Anschubprojekte erwarten können. Ok, den meisten deutschen Premiumherstellern geht es gut. Und wenn jetzt andere Hersteller, also die ohne finanzielle Polster, ihre Werke, schließen, haben alle "etwas davon". Denn es geht ja darum, "Überkapazitäten" (Analysten) abzubauen, und zwar möglichst nicht die eigenen.
Haben wir denn Überkapazitäten? Nein, so denken Betriebswirte und Unternehmensberater. Wir haben vielmehr eine Nachfragekrise wegen der Bankenkrisen.
Unsere gesunkenen (Deutschland) oder gerade rapide sinkenden (Südeuropa) Reallöhne sind der Grund dafür, unsere Kaufkraft reicht nicht mehr aus, um uns unsere eigenen Produkte leisten zu können. Das ist nicht das Ergebnis nur der letzten zehn Jahre. Das habe ich neulich auch in der "Weltbühne" aus der Zeit der Weimarer Republik lesen können. Schon Kurt Tucholsky beklagte die einseitige Exportorientierung der deutschen Wirtschaft. Und wie heute war auch damals das gesunkene Einkommensniveau der Grund dafür.
Auch so gesehen ist Wirtschaft ein anderes Mittel für Herrschaft. Im eigenen Land werden mit dem Verweis auf unsere Export"abhängigkeit" die Löhne gesenkt. Draußen "sichern" wir mit Hilfe der Bundeswehr unsere "Handelswege" (Köhler) zu Rohstoffländern. Und das Kapitel erzielt dort zunehmend auch seine Umsatzmargen.
Wenn Deutschland schon mangels Kaufkraft kein Absatzmarkt für Privatkunden von Neuwagen ist, wie sollte es da ein "Leitmarkt" für die in der Anschaffung teurere Elektromobilität werden?