Ist das Prinzip des „hundertsten Affen“ ein Mythos?

Dieses Prinzip wurde 1979 durch den Autor Lyall Watson weltbekannt. Es geht um eine Gruppe Affen auf der japanischen Insel Kojima, die 1958 von Wissenschaftlern beobachtet wurde.
Die Forscher gaben den Tieren als Nahrung Süßkartoffeln. Einer dieser Affen fing an, die Kartoffel vor dem Verzehr zu waschen. Ob dieser Affe selber auf die Idee kam oder sich dieses Verhalten abgeguckt hat, ist nicht bekannt. Lernen durch Nachahmen ist unter Primaten bekannt. Auf jeden Fall fingen immer Affen an, die Kartoffeln zu waschen.
Der „hundertste Affe“ ist ein griffiger Slogan. Fakt ist, es gibt keinen Beleg dafür, das es der hundertste Affe war. Es hätte auch der 38. oder 59. Affe sein können. Watson schreibt:
„Mit dem Hinzukommen dieses hundertsten Affen überschritt die Zahl jedoch offenbar eine Art Schwelle, eine bestimmte kritische Masse, denn schon am Abend desselben Tages tat es fast der gesamte Rest der Herde. Und nicht nur das: das Verhaltensmuster scheint sogar natürliche Barrieren übersprungen zu haben und – ähnlich wie Glyzerinkristalle in hermetisch verschlossenen Reagenzgläsern – auch in Kolonien auf anderen Inseln sowie bei einem Trupp … auf dem Festland spontan aufgetreten zu sein.“[

Hier beginnt der Mythos. Wie kann es sein, das auf anderen Inseln die selbe Affenart diese Fähigkeit erlangte?
Wissenschaftlich wurde das nicht untersucht. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, das Affen schwimmend andere Inseln erreichten und diese Fähigkeit weiter gaben.
Doch diese Antwort ist für viele zu einfach.
Einige vermuten dahinter eine Art "Kollektives Bewusstein" oder morphogenetische Felder.
Keyes vermutete:
„Wenn eine kritische Anzahl ein bestimmtes Bewusstsein erreicht, kann dieses neue Bewusstsein von Geist zu Geist kommuniziert werden.“

Das halt ich, gelinde gesagt, für Unsinn. Was ich für möglich halte, ist, das eine Idee, eine Erfindung, ein Gedankengang etc. das Bewusstein verändern kann.
Ich halte die Frage, wie dieser erste Affe auf die Idee kam, für viel spannender. Zumal dies ein junger Affe war, von dem ältere dieses Verhalten übernommen haben.
Watson versteigt sich sogar zu der Aussage:
„Wenn nur genug von uns etwas für wahr halten, dann wird es für alle wahr.“

Und das ist absoluter Blödsinn. Selbst wenn 80 % der Menschen die Erde für eine Scheibe halten, bleibt sie trotzdem eine Kugel. Das einzige was passieren kann, ist, das auch die anderen 20 % glauben werden, das die Erde eine Scheibe ist. So funktioniert übrigens Propaganda.
Damit sind wir an einem entscheidenden Punkt. Was ist wahr? Oder anders gefragt. Was hat das, was wir denken, mit der Realität zu tun?
Die Psychologin Maureen O’Hara wies auf den Zusammenhang der Verbreitung von „überindividuellen” Meinungen und totalitären Ideologien hin: Die Ersetzung der Eigenverantwortlichkeit des Individuums durch ein kollektives Bewusstsein bedeute das Ende des Meinungspluralismus und damit eine Verschiebung der Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens.

Wie viele unserer Vorfahren mussten durch den Wald maschieren und die leidige Erfahrung machen, das spitze Äste sich schmerzhaft in Armen und Beinen bemerkbar machen, bis einer auf die Idee kam, diesen Ast als Waffe zu benutzen?
Viele.
Die Idee eines Affen, eine Kartoffel vor dem Verzehr zu waschen, ist eine Idee. Hat aber noch nichts mit Bewusstsein zu tun.
Übrigens streiten sich die Fachleute noch heute, ob zuerst das Werkzeug erfunden wurde und dann die Waffe oder umgekehrt.
Ich neige zu der Meinung, das zuerst Werkzeuge entwickelt wurden. Aus Stein, Holz und Knochen.
Wie ist Ihre Meinung? Schreiben Sie mir an [email protected]

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