Ist Dämmung wirklich die effektivste Sanierungsmaßnahme?

Die Wärmedämmung ist in den letzten Wochen in Verruf geraten, sei es durch Probleme beim Brandschutz, durch Feuchtigkeit, durch Algen an der Fassade oder aus anderen Gründen. Meist lassen sich diese Probleme beheben durch ordentliche Planung und durch ausführliche Informationen oder eine gute Produktauswahl. Aber ohne eine ordentliche Planung können diese Fehler eben auftreten.

Dazu wäre eine sachliche Diskussion der Probleme sehr hilfreich. Eine pauschale Verallgemeinerung, weder positiv noch negativ, bringt der Diskussion hingegen nichts.

Eine positive Verallgemeinerung hat das co2online Klima Barometer  nun versucht und in meinen Augen daneben gegriffen. Denn eine Aussage, dass “Dämmung die effektivste Sanierungsmaßnahme” ist, hilft niemandem weiter.

Welche Dämmung ist denn nun gemeint? Geht es um die Dämmung von Heizungsleitungen, um Kellerdecken, um die oberste Geschossdecke, um die Dachdämmung oder um die Dämmung der Fassade? In allen Fällen gibt es andere Voraussetzungen für die Wärmedämmung und jeder Einsatz der Wärmedämmung ist unterschiedlich wirtschaftlich.

Oder hilft diese Aussage einer Hausbesitzer weiter? Was denken Sie darüber? Ist Dämmung wirklich die effektivste Sanierungsmaßnahme?

Die Dämmung von Dach oder Fassade gilt den Teilnehmern einer Umfrage aus dem aktuellen Klima-Barometer der gemeinnützigen co2online GmbH als effektivste Sanierungsmaßnahme. Gefragt nach ihrer Einschätzung, mit welcher Maßnahme am meisten Heizenergie im Wohngebäude eingespart werden könnte, gaben insgesamt 45 Prozent der Teilnehmer die Dämm-Maßnahmen an. Die Heizungserneuerung oder -optimierung folgt mit 19 Prozent. Verglichen mit einer Auswertung von Gebäudedaten aus der umfangreichen Datenbank von co2online zeigt sich, dass die Schätzungen der Befragten durchaus realistisch sind: Die Daten-Auswertung von 22.000 Ein- und Zweifamilienhäusern ergab, dass bei diesen Gebäuden im Durchschnitt mit einer Fassadendämmung oder Heizungserneuerung die höchsten Energieverbrauchsreduktionen erzielt werden konnten. Dass auch kleine Verhaltensänderungen zum Energiesparen beitragen können, hat die große Mehrheit der Umfrageteilnehmer ebenfalls erkannt. Lediglich 17 Prozent wollten zu Beginn der Heizperiode gar nichts an ihrem Verhalten ändern. 83 Prozent planten Maßnahmen wie Stoßlüften statt Dauerlüften, programmierbare Thermostate nutzen oder Raumtemperatur absenken für die Heizperiode ein, um ihren Energieverbrauch und damit auch die Kosten zu senken.

 

äß 

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