Zeitungen / Foto: Jeger (pixelio.de)
Nebenan stellt Florian Freistetter die Frage, ob es denn eventuell gefährlich – oder riskant – sei, als Journalist auch Blogger zu sein. Nun ist diese Frage wahrlich nicht neu… aber er zitiert dort einen Satz, über den ich auch schon des öfteren nachgedacht habe:
Wenn ein Journalist in einer Zeitung ein Thema behandelt, dann sollte das neutral geschehen. Aber in einem privaten Blog kann man auch eine private Meinung veröffentlichen und die ist dann natürlich immer subjektiv. Wenn man sich in seinem Blog also zu einem bestimmten Thema klar positioniert, wie kann man das gleiche Thema dann noch als Journalist neutral in der Zeitung behandeln?
denn ich stecke ja zwangläufig in eben der Situation: wenn ich für den hpd schreibe, muss ich mich manchmal schon sehr bemühen, sachlich zu bleiben.
Nur: Das funktioniert nicht immer und manchmal schlägt – vor allem, wenn mich etwas richtig verärgert – auch meine sehr persönliche Meinung durch.
Andererseits habe ich natürlich auch das unendliche Glück, beim hpd und im Bloghaus ähnliche Themen zu bearbeiten und ich muss nicht zwingend neutral bleiben. Auch beim hpd nicht. Das unterscheidet mich natürlich sehr von der Situation, die Florian anhand des Atom-Dilemmas beschreibt. Niemand fordert von mir, dass ich im hpd begrüße, was ich hier im Blog verdammen würde.
Ich kann mir die Freiheit nehmen, hier den sachlichen Artikeln, die ich für den hpd schreibe, noch einen “oben drauf” zu setzen. Denn ich halte es für geradezu wichtig – und damit beantworte ich Florians Frage – dass man als Journalist eine eigene Meinung hat und auch öffentlich vertritt. Denn das verschafft erst die notwendige Glaubwürdigkeit. Wer glaubt Jemandem, der nie eine Meinung hat? Es gibt ja Gründe, dass man gerade die “Großjournalisten” namentlich kennt, die in den Feuilletons Meinungen vertreten. Kennt irgendwer die namenlosen Nachrichtenlieferanten, die dpa und Ähnliche bedienen? Siehste!
Nic
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