Iss ein Ei mehr

Iss ein Ei mehrDas geht ja gut los. Wochenlang hatten sich die Redaktionen die Aufdeckung des "Dioxin-Skandals" aufgespart, um mit einer neuen Furcht ins neue Jahr starten zu können. Und nun das: Nur vier Prozent aller Deutschen wollen auf Verbraucherschützer, Foodwatch-Experten, Ilse Aigner und die Fachredaktionen von "SZ" über "Zeit" bis dpa hören und nun keine Eier mehr essen. 14 Prozent sagen immerhin noch, sie würden wahrscheinlich "weniger Eier" konsumieren oder doch wenigsten nachschauen, woher ihre Eier kommen.
zahlen, die das politische Berlin und die Chefredaktionen gleichermaßen aufschrecken müssen. 18 Prozent der Menschen, die für die üblichen Angstparolen noch erreichbar sind nach Schweingrippe, Rinderwahn, Vogelgrippe und Google-Street-View-Empörung - ein Armutszeugnis der Aufklärungspropaganda, die Herzen und Hirne der Schutzbefohlenen offenbar nicht mehr zu erreichen vermag, so sehr sie auch die große Trommel der Angst vor allem und jedem schlägt.
82 Prozent von 82 Millionen Deutschen leben längst in einer Parallelwelt, in der die jeweils jüngste Sau im Dorf der Themenreiter vielleicht noch wahr-, nicht aber mehr als Handlungsanweisung genommen wird. Ob Huhn oder Ei ist hier einerlei, die allgegenwärtig "Verunsicherung", der unvergleichliche Medienkarriere unser Sprachwart-Board PPQ bereits im Oktober letzten Jahres nachzeichnete, ist vor allem, was sie jedes Mal war: Die Behauptung derer, die davon leben, darüber zu berichten.
Mehr: Das Meiste ist gegessen


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