Foto: markus scholz dpa/lno
In Kiel wurde ein 68 Meter langes U-Boot zu Wasser gelassen, das das größte seiner Art ist, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gebaut wurde. Das berichtet der deutsche Nachrichtensender n-tv. Das Boot auf dem Gelände der Howaldtswerke-Deutsche Werft, das nun erstmals öffentlich zu sehen ist, soll unbestätigten Angaben zufolge im Laufe dieses Jahres an Israel geliefert werden.
Erste Probefahrten mit dem "brisanten Exportprodukt" (n-tv) sollen kommenden Herbst stattfinden. Derzeit würden Polizeiboote den Hafenabschnitt überwachen.
Es handle sich bei dem Schiff für Israel um das erste U-Boot aus der zweiten Generation der Dolphin-Klasse. "Das mit einem kombinierten Antriebssystem ausgerüstete Boot gehört zu den weltweit modernsten Systemen seiner Art. Der künftige Kommandant kann bei voller Fahrt an der Wasseroberfläche zwischen dem Dieselmotor und einem Elektromotor wählen", schreibt n-tv. Unter Wasser fahre das Boot rein elektrisch, Energie komme nicht - wie üblich - aus Batterien, sondern aus Brennstoffzellen. "Das erhöht die Reichweite und macht den gesamten Antrieb unabhängig vom Luftsauerstoff. Früher mussten U-Boote regelmäßig auftauchen, um ihre in der Unterwasserfahrt entleerten Batterien mit der Kraft der Verbrennungsmotoren wieder aufzuladen", so ntv.
Das Boot könne Gerüchten zufolge auch über Kapazitäten verfügen, Atomwaffen einzusetzen. Diese Frage ist vor allem angesichts des Exportzieles interessant: Bislang hat Israel nie offiziell zugegeben, über eigene Kernwaffen zu verfügen.
Der Konzern Thyssen Krupp Marine Systems, zu dem die Werft gehört, lehnt wegen vertraglicher Verschwiegenheitspflichten jede Stellungnahme ab. Die "Kieler Nachrichten" sprachen gar von einer neuen "Geheimwaffe" für Israel. "Der Neubau ist für die Marine Israels bestimmt und gehört zu den geheimsten U-Boot-Projekten der Welt", schreibt die Tageszeitung. Israel bekomme in den kommenden Jahren drei dieser großen U-Boote aus Kiel. (red, derStandard.at, 21.2.2012)
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