Israelis und Iraner demonstrieren gemeinsam in Berlin

Eine Demonstration von ca. 300 Menschen ist in Berlin nicht beson­ders groß. Doch wenn wie am letz­ten Samstag in Deutschland lebende ira­ni­sche und israe­li­sche Staatsbürger gemein­sam auf die Straße gehen, um Gegen Sanktionen, Krieg und Besatzung” zu demons­trie­ren, wie das Motto auf dem Leittransparent hieß, dann hat diese Manifestation schon einen beson­de­ren Stellenwert. Sogar in der israe­li­schen Tageszeitung Haaretz wurde die Berliner Demonstration wahr­ge­nom­men.

Mobilisiert wurde ohne die Mitwirkung von poli­ti­schen Organisationen über Facebook. Die Initiative ging von der in Berlin leben­den israe­li­schen Chemikerin Gal Schkolnik aus. Zu den zen­tra­len Forderungen der Demonstranten gehört neben einem Ende des ver­ba­len Säbelrasselns auf bei­den Seiten eine atom­waf­fen­freie Zone im Nahen Osten. Die ira­ni­schen Aktivisten, die sich an der Initiative betei­li­gen, ver­ste­hen sich als Teil der Opposition gegen das isla­mis­ti­sche Regime. “Die Eskalation im Konflikt um eine mög­li­che Atombombe hilft der ira­ni­schen Regierung”, erklärte eine Aktivistin. Auch Gal Schkolnik sieht sich klar in Opposition zur gegen­wär­ti­gen israe­li­schen Regierung und wollte mit der Aktion deut­lich machen, dass nicht alle Israelis deren Politik unter­stüt­zen. Allerdings dür­fen dabei auch die Unterschiede nicht ver­wischt wer­den. Während diese Opposition in Israel sicher­lich mar­gi­nal, aber Teil des demo­kra­ti­schen Prozesses ist, müs­sen Freunde der ira­ni­schen Oppositionellen in ihrer Heimat mit Gefängnis und Folter rech­nen.

Inspiriert ist die Aktion in Berlin von einer Facebook-Kampagne, auf der sich Mitte März Menschen aus Israel und dem Iran gegen­sei­tig ver­si­chert haben, nicht gegen­ein­an­der Krieg füh­ren zu wol­len. Während man dort aber expli­zit auf einer indi­vi­du­el­len Ebene blieb und poli­ti­sche Statements ver­mied, argu­men­tier­ten die Berliner Aktivisten poli­tisch. Vermieden wur­den ein­sei­tige Schuldzuweisungen. So gehört zu ihren Forderungen ein Ende der Kriegsdrohungen von allen Seiten und ein Stopp der Militarisierung des Nahen und Mittleren Ostens, was den Abbau aller nuklea­ren und ande­ren Massenvernichtungswaffen in der Region impli­ziert. [Telepolis]


wallpaper-1019588
Heiligabend 2024: ProSieben MAXX zeigt sechs „Ghibli”-Filme
wallpaper-1019588
Demon Slayer: ProSieben MAXX zeigt die zweite Staffel
wallpaper-1019588
Direktflüge von München nach Vietnam mit Vietnam Airlines
wallpaper-1019588
[Review] Manga ~ Frau Suzuki wollte doch nur ein ruhiges Leben