Isomatte, Luftmatratze und Co. – vom Suchen und Finden der richtigen Unterlage

Der Blick aus einem Zelt mit einer Isolationsmatte darin und davor ein paar Wanderschuhe mit einem herrlichen Blick auf eine Berglandschaft

Die Sonne geht auf, ein neuer Tag beginnt, ich verlasse mein Zelt und starte gut gelaunt und erholt in den neuen Tag. Kurz darauf trifft mich jedoch die Realität hart im Rücken. Die ganze Nacht habe ich schlecht gelegen, überall hat es gedrückt, die Isomatte war zu kurz, zu schmal und hat die Kälte schlecht abgehalten.

Zeit genug, mir einige Gedanken über eine geeignete Schlafmatte zu machen.

Schaumstoffmatten

Schaumstoffmatten sind der Urtyp aller Isomatten. Aus ein- oder zweilagigem Schaumstoff hergestellt, sind sie nahezu unverwüstbar und bestechen durch ein geringes Gewicht. Die Kälteisolierung ist beim Sommereinsatz bei allen Matten völlig ausreichend, Herteller wie Sirex bieten aber auch Ganzjahresmatten an. Mit einer Dicke zwischen 1 und 2 cm bieten diese Matten jedoch keinen besonders großen Komfort und die Prinzessin auf der Erbse würde wahrscheinlich schreiend davonlaufen.

Schaumstoff- und daunengefüllte Luftmatten

Im Bereich der schaumstoffgefüllten bzw. selbstaufblasenden Luftmatten führt kein Weg an Therm-a-Rest vorbei. Der Marktführer hat in den letzten Jahrzehnten die Welt der Isomatte revolutioniert. Matten dieses Typs bestehen aus festem, luftdichten Obermaterial und sind mit einem luftdurchlässigen Schaumstoff gefüllt. Somit sind sie nicht unzerstörbar, halten aber spitzen Steinen, Dornen und Ästen gut Stand. Durch eine größere Dicke sind diese Matten recht komfortabel und isolieren gute gegen Kälte. In puncto Packmaß liegen selbstaufblasende Isomatten im Mittelfeld. Übrigens: Selbstaufblasend heißt nicht, dass sich die Matte automatisch mit ausreichend Luft vollsaugt, hier muss in der Regel nachgearbeitet werden.

Daunengefüllte Matten beruhen auf dem selben Prinzip wie ihre Kollegen aus Schaumstoff. Mittels Luftkammern wird eine größere Dicke und angenehmeres Liegen erreicht, die Daunen sorgen für die notwendige Wärmeisolation. Da diese Matten jedoch in der Regel auf leicht getrimmt sind, ist das Obermaterial meist nicht sehr wiederstandfähig gegen äußere Einflüsse. Mit etwas Pech würde hier die Erbse der Prinzessin ein Loch hervorrufen. Zudem dürfen sie nicht mit dem Mund aufgeblasen werden, da die Daunen durch die Feuchte Atemluft verklumpen würden. Hier muss man den mitgelieferten Blasebalg im Packsack verwenden. Das Packmaß und Gewicht dieser Matten ist wiederum top. Hersteller wie Exped und Threm-a-Rest entwickeln in diesem Sektor immer kleinere leichtere aber auch strapazierfähigere Matten.

Luftmatratzen und Luftbetten

Die Luftmatratze ist die Urmutter aller Campingutensilien. Richtig aufgeblasen, bietet sie zumeist einen guten Liegekomfort. Die großen Luftkammern ermöglichen jedoch einen schnellen Wärmeabfluss vom Körper und schützen den Schlafenden somit kaum vor Kälte.

Firmen wie Coleman haben die Luftmatratze weiterentwickelt und ein wahres Wunderwerk des komfortablen Zeltens erschaffen: das Luftbett. Hier wäre selbst die Prinzessin auf der Erbse entzückt. Bis zu 50 cm dick und auch in der Zwei-Personen-Variante erhältlich, kommen diese Matten schon nahe an das heimische Bett heran. Aber auch hier gibt es eine Kehrseite. Mit einem Gewicht von ca. 2-8 Kilogramm und einem großen Packmaß sind Luftbetten absolut nichts für eine Rad- oder Trekkingtour.

Welche Matte für welchen Einsatzbereich?

Je nach Vorhaben sind verschiedene Matten geeignet. Gerade bei Trekking- oder Radtouren empfiehlt es sich, auf das Gewicht zu achten. Große sperrige Matten nehmen zu viel Platz im Rucksack oder in den Satteltaschen weg und ein hohes Gewicht kann hinderlich sein. Allerdings geht man immer einen Kompromiss ein. Klein und leicht bedeutet oft weniger Komfort oder eine größere Anfälligkeit für Löcher. Ist man also längere Zeit mit dem Gepäck auf den Schultern unterwegs ist eine schaumstoff- oder daunengefüllte Matte zu empfehlen. Auch klassische Isomatten können von Vorteil sein. Daunenmatten bieten in der Regel einen besseren Liegekomfort, sind aber auch anfälliger für Beschädigungen. Ist hier die Luft raus, liegt man förmlich auf dem Boden. Die dünne Daunenschicht kann die Kälte kaum noch abhalten und von einer Polsterung ist nichts mehr zu spüren. Ein wenig besser verhalten sich in diesem Fall die schaumstoffgefüllten (selbstaufblasenden) Matten. Selbst ohne Luft hat man hier noch einen ähnlichen Effekt wie mit einer dünnen herkömmlichen Isomatte. Die Kälte wird halbwegs zufriedenstellend abgehalten und durch den durchgängigen Schaumstoff liegt man nicht direkt auf der Erde.

Ist man ausschließlich mit dem Auto unterwegs, ist in Sachen Komfort ein Luftbett das Mittel der Wahl. Bei Beschädigungen heißt es hier jedoch auch: Game Over. Für alle Fälle sollte man ein geeignetes Reperaturset dabei haben.

Transport, Aufbewahrung und Reparatur

Nahezu alle Matten werden mit einem Packsack verkauft. Dieser hält die Matte nicht nur zusammen, sondern schützt sie auch vor Schmutz und Beschädigungen. Zur dauerhaften Aufbewahrung sind diese Packsäcke jedoch nicht gedacht. Sie pressen die Matte in eine vergleichsweise kleine Form, gerade bei einer Daunen- oder Schaumstofffüllung wirkt sich diese mit der Zeit auf die Qualität aus. Die Matten sollten daher so gelagert sein, dass die Füllung genug Platz hat, sich zu entfalten.

Plant man eine längere Tour, ist es ratsam, die Matte vorab auf Funktionalität zu überprüfen. Dazu bläst man die Matte auf und lässt sie einige Stunden oder Tage liegen. Hält sie die Luft, ist alles gut, wenn nicht, sollte man gezielt nach dem Loch suchen. Hierzu gibt es im Fachhandel Lochfinder, die das Aufspüren erleichtern. Auf keinen Fall sollte man die Matte unter Wasser halten, denn besonders bei Daunen, aber auch bei Schaumstoff wirkt sich Feuchtigkeit innerhalb der Matte negativ auf deren Eigenschaften aus. Nahezu alle Hersteller bieten passend zu den verschiedenen Matten ein Reparaturset an. Alle Matten sind mit dem richtigen Material vergleichsweise einfach zu reparieren, bei daunengefüllten Matten ist dies jedoch schwieriger und oft geht kein Weg am Einschicken vorbei.

Fazit

Eine eierlegende Wollmilchsau sucht man im Bereich der Schlafmatten vergeblich. Je nach Einsatzbereich gibt es jedoch Systeme, die den Schlafkomfort merklich erhöhen und auch im Rucksack nicht zu sehr ins Gewicht fallen.

Gastautor: Lisa Kopas

Autorin: Lisa Kopas

Will man Lisa Kopas treffen, sollte man dort suchen, wo das Abenteuer wartet. Ob mit Seil und Haken, Ski oder Fahrrad, bei Lisa wird es so schnell nicht langweilig. Darüber hinaus bewältigt sie als freie Texterin und Autorin die Wirren der deutschen Sprache ebenso leicht wie hohe Berge und tiefe Täler.


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