Islamic Fashion – Mode für Musliminnen

Von Cubemag

„Der Mode entkommt man nicht. Denn auch wenn Mode aus der Mode kommt, ist das schon wieder Mode.” Karl Lagerfeld

Die Mode bestimmt nicht nur unseren Alltag hier im Westen,  sondern auch den der islamischen Länder: Berlin, Paris, London, New York, … das waren die Fashion-Boom-Städte der Welt- Jetzt wächst der Boom in Kairo, Dubai, Teheran, Jakarta mit ihrer Kreativität, ihren Farben, ihren Prachten und das im „islamischen Stil“.

 
Eine neue Strömung wächst gewaltig und erobert alle Herzen der muslimischen Frauen auch hier in Europa und in Amerika. Von Classic, Casual, Vintage bis hin zu Haute Couture das alles bringt die neue Mode mit sich. Die Kategorien sind gleich, nur die Richtlinien sind Andere als die der westlichen Designer : Mit dem Hijab soll eine Frau nach außen nicht reizend wirken; keine Sichtbarkeit deiner Körperfigur, keine Verführung und Ausstrahlung deiner weiblichen Aura.
So müssen die muslimischen Designer für den Alltag woanders ihre Akzente setzen. Für bestimmte Anlässe lassen sie ihre Kreativität jedoch frei in Lauf wie noch nie.
Wo diese Akzente gesetzt werden und welche Standpunkte eine muslimische Designerin hat zeigt uns ein Interview mit Yasemin Yesil, einer muslimische Modedesignerin aus Karlsruhe.

Erzähl uns ein wenig von dir.

Mein Name ist Yasemin. Ich bin 22 Jahre alt, in Karlsruhe geboren und aufgewachsen. Ursprünglich komme ich aus der Türkei. Ich habe drei Geschwister und alhamdulillah seit paar Tagen meinen Abschluss zur Mode Designerin erhalten.

Was hat Dich als Muslimin dazu geführt Modedesign zu machen?

In erster Linie war es der Gedanke, mir und vielen meiner Art es einfacher zu machen sich islamisch zu kleiden. Ich will die Mode in eine islamische Version interpretieren und tragbar machen.

Ist Mode mit den Prinzipien des Islams vereinbar?

Ich denke solange man sich an die islamischen Dress Codes hält, kann man alles anziehen was einem gefällt, ob es dann auch noch modisch ist oder auch nicht ist doch total schnuppe. Als Modedesignerin ist es mein Anliegen es vereinbar zu machen. Es ist in meinem Interesse, welche Farben, Materialien und Silhouetten angesagt sind, aber das bedeutet nicht das ich wie eine verrückte allen Trends nacheifer oder mich einem Modediktat füge, ich suche mir die Dinge raus die mir gefallen und die ich als Muslima auch anziehen bzw. kombinieren kann.

Hast Du eine bestimmte Stilrichtung? Wie würdest Du deinen Stil beschreiben?

Ich würde sagen, dass sich mein Kleidungsstil nach Lust und Laune richte, hauptsache es gefällt mir und ich fühle mich wohl. Ich bin ziemlich offen für alles und will mich nicht in eine bestimmte Richtung festlegen. Falls ich es inshallah irgendwann schaffe ein  Label zu gründen, will ich auch dass jeder etwas darin finden kann.

Wo suchst Du nach Inspiration bei der Gestaltung Kleidungsstücken? Hast du        Modeleit-/ vorbilder?

Inspiration kann man in allen Dingen finden. Bis jetzt war es so, dass ich während meiner Ausbildung immer bestimmte Inspirationsquellen vorgelegt bekommen habe, seien es Bilder oder Persönlichkeiten, die den Stil und die gestalterischen Elemente meiner Designs ausgemacht haben. Meine Modevorbilder sind in erster Linie Designerinnen wie Hannah Tajima-Simpson und Rabia Zargapur, sie geben mir die Hoffnungn, dass man es als Muslima schaffen kann und  motivieren mich dazu. Karl Lagerfeld und Hannah Mcgibbon find ich auch cool.

Was ist bei der Schaffung eines Stückes von Anfang bis Ende beteiligt?

Die Bemühung dieses Stück umzusetzen. Man designt etwas und hat eine genaue Vorstellung wie es aussehen soll. Bis man dieses Ziel erreicht hat gehört viel Motivation, Geduld und Liebe dazu.

Was denkst du fehlt im Modemarkt, wofür du jetzt strebst?

Ich finde,  dass es zu wenig Alternativen für Muslimas hier in Europa gibt, die sich islamisch und modern kleiden wollen. Ganz speziell für die Altersklasse 16-28. Im Sommer spürt man das am meißten. Alles ohne oder mit zu kurzen Ärmeln, durchsichtig, kurz, usw. Ich finde es unbequem wenn ich dann deswegen noch eine Schicht untendrunter anziehen muss. Es gibt ja eigentlich schon einiges an Geschäften die speziell muslimische Frauen Bekleidung bieten. Es gibt dort auch wirklich schöne Sachen, nur fehlt mir da so eine ganz bestimmte Stilrichtung, die ich als H&M/ Zara/ Mango– Geschädigte nicht finden kann und das will ich inshallah ändern.

Wie haben andere auf deine Ideen und Richtlinien reagiert?

Elhamdulillah, bis jetzt habe ich immer positives Feedback bekommen. Ich habe eine super Klasse und sehr verständnisvolle Lehrer, außerdem war ich nicht die einzige Muslima mit Hijab in meiner Klasse, das hat mir so einiges viel einfacher gemacht, elhamdulillah.

Wie würdest du die heutige muslimische Gesellschaft beschreiben in Bezug auf    Mode?

Ich kann das ehrlich gesagt nicht so richtig einschätze. Die muslimische Gesellschaft ist rießig und ich denke es hat viel damit zu tun in welchem Land man lebt und welchen Background man hat. Dennoch kann man sagen, dass sich allgemein in der „muslimischen Welt“ etwas tut in Bezug auf Mode. Im Internet findet man diverse Bloggerinnen die rund ums Thema Hijab und Mode schreiben. Dann gibt es die Fashionweeks wie z.B in Dubai, Malaysia, Pakistan, Bali oder Istanbul, die muslimische Mode präsentieren, welche ja im Vergleich zu den Fashionweeks  wie London noch ziemlich jung sind. Es gibt auch immer mehr muslimische Designer/innen, die in den Medien eine wichtige Rolle spielen, einige habe ich vorhin schon erwähnt. Also da ist aufjedenfall etwas am wachsen.

Wie siehst du deine Zukunft als muslimische Modedesignerin?

Ich sage nur khayr inshallah. Ich fordere keinen schnellen Erfolg. Ich denke, dass ich erst mal Zeit für meine Entwicklung brauche, d.h. Erfahrungen sammeln wo es geht. Ein Label gründen und selbstständig werden ist mein Ziel, dafür werde ich noch viel arbeiten müsse.

Ein paar Tipps für uns?

„Egal was wir tragen, wir sind es die der Kleidung Lebendigkeit verleihen und nicht umgekehrt, deswegen ist ein Outfit nie faszinierender als eine Persönlichkeit und unsere Ausstrahlung ist immer das kostbarste Accessoire.“