Islam eine Missionsreligion? 3. Teil

Erstellt am 25. Juni 2011 von Lynxxx

Darstellung eines Janitscharen,
osmanisch, 17. Jh.


Heute nun die Fortsetzung meiner mehrteiligen Serie:
Islam eine Missionsreligion?
Hier der 1. Teil und der 2. Teil
Es geht in dieser Internetdiskussion um die Folgen muslimischer und christlicher Herrschaft, um Mission, Dschihad, Konversion, Assimilierungsdruck, um das Vorurteil einer Verbreitung des Islams "mit Feuer und Schwert", usw.
Ein Diskutant bemerkte, dass die "legendäre muslischen Toleranz" in Spanien, in seinen Augen bedauerlicherweise bis heute in vielen westlichen Publikationen falsch dargestellt wird.
Ich antwortete:
"Da wird viel Bullshit geschrieben. Richtig. Aber wir kennen ja glücklicherweise die maßgebliche Standardliteratur und können ein differenzierteres Bild zeichnen. Doch selbstverständlich können wir einen Schlussstrich unter das islamische Kapitel in Andalusien ziehen, und schauen, wie relativ zu christlichen Reichen jener Zeit insgesamt die Situation zu bewerten ist. Nicht mit heutigen Maßstäben der Toleranz natürlich, und auch nicht verklärend."
Über die Osmanen meinte er:
"Die christlichen Balkanvölker wurden von der osmanischen Militärmaschine samt und sonders im 15. und 16. Jh. Jh. überrollt. Die bis heute andauernde Verarmung Südosteuropas ist auf die andauernde Misswirtschaft der osmanischen Regierung zurückzuführen, die eine Industrialisierung analog zum westlichen Abenland verhinderte, dazu die für Europa so wichtige Epoche der Aufklärung und des beginnenden Parlamentarismus im 19. Jh. mit der Forderung nach Menschenrechten und Teilhabe an der Regierung."
Ich war verblüfft und sagte:
"Aha, ich habe da doch schon einige Beiträge gebracht, welches die Gründe für die Rückständigkeit des Balkans differenzierter und auch nach neueren Erkenntnissen ausführt - jenseits aller Feindbildkonstruktionen von jungen Balkan-Nationen? Einerseits ein differenziertes Bild für Andalusien fordern, um dann mit dem Vorschlaghammer holzschnittartig woanders draufzuhauen, wie es dir beliebt? Das ist inkonsequent."
Bitte hier weiter lesen: