#isjairre
Posted by :Joern Petersen On : 6. November 2013 0
Category: Gesellschaft, Panorama
Tags:#isjairre, Diskriminierung, kranke Menschen, Phychologie
Viele Menschen wissen nicht, was es bedeutet, seelisch krank zu sein. Dieses Leiden ist viel weiter verbreitet als noch vor wenigen Jahren. Viele Patienten leiden sehr darunter und müssen sich gegen eine Stigmatisierung wehren. Unter #isjairre machen Menschen nun auf die Diskriminierung von seelisch Erkrankten aufmerksam!
Seelische Erkrankungen sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Mittlerweile beruht jede achte Krankschreibung in Deutschland auf eine psychische Störung. Dies ist ein Anstieg von 75 Prozent in den letzten sechs Jahren. Behandlungskosten steigen genau so sprunghaft wie auch Frührentner, die als Grund dies angeben müssen. Leider werden viele Menschen aufgrund ihrer Störung diskriminiert. Ihnen wird oft vorgeworfen, Aufmerksamkeit erhaschen zu wollen.
Nun geht eine neue Protestaktion durchs Netz, wo Betroffene auf Twitter schlechte Erfahrungen im Umgang mit ihrer Krankheit austauschen. Ziel soll es sein, eine gewisse Akzeptanz zu erreichen. Eine Studentin und freie Autorin hat als @Sassyheng auf Twitter den Hashtag #isjairre in die Welt gesetzt. Sie ist selbst betroffen und hat sich lange mit dem Thema auseinandergesetzt.
Die Aktion soll mehr Sensibilität in der Bevölkerung schaffen, auch beim Sprachgebrauch. Begriffe wie ‘total krank’ oder ‘irre’ müssen gestrichen werden, diese sind abwertend und sollten möglichst nicht in diesem Zusammenhang benutzt werden. Die Aktion letzten Mittwoch erreichte viele Menschen, knapp 3000 tweets in den ersten acht Stunden waren zu lesen. Viele Nutzer schickten mehrere Beiträge, worin Akzeptanz oder Diskriminierung ein Thema war. Leider gab es zwischendurch Kommentare, in denen sich Nutzer lustig machten!
Kranke Menschen werden in der Bevölkerung noch ausgegrenzt. Während bei einer Studie 1990 knapp ein Fünftel der Befragten sich keinen psychisch Kranken als Nachbarn vorstellen konnten, waren es beim gleichen Test vor zwei Jahren fast die Hälfte. Die Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie sieht darin eine besorgnisvolle Entwicklung!
Zwar wird die Aktion das gesellschaftliche Denken nicht verändern, aber die Kampagne ist wichtig! Es geht um das Sichtbarmachen und die Thematisierung von Unterdrückung. Die Betroffenen müssen eine Stimme bekommen und wenn sich Menschen einmal dessen bewusst sind, ist schon ein Erfolg gegeben!
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