ISG-Syndrom

by Roland Späht | 22.06.2018

ISG-Syndrom: Blockade des Iliosakralgelenks

Falsch bewegt? Plötzlicher stark einschießender Schmerz in die Hüfte und den unteren Rücken. Womöglich ist das Iliosakralgelenk betroffen. Dies ist sehr unangenehm und macht einen im ersten Moment nahezu bewegungsunfähig. Dieses Gelenk verbindet die Beckenschaufeln mit der Wirbelsäule. Bei einer Blockade oder einem Verschleiß des Gelenkes kommt es zu Nervenreizungen, die Schmerzen verursachen können die bis in den Rücken strahlen.

Was erfährst Du in diesem Artikel?

1. Zuerst lesen!

Wie ist dieser Artikel zu lesen? Du hast von einem ISG-Syndrom schon mal gehört und möchtest Dir einen kurzen Überblick über die Erkrankungen verschaffen? Du hast bereits Rückenbeschwerden und versuchst Dich über mögliche Ursachen aufzuschlauen?
    Lese Dir als erstes die durch, wenn sie teilweise oder gänzlich auf die zutreffen ist es sinnvoll den kompletten Artikel zu lesen.
Du leidest bereits an einem ISG-Syndrom und bist auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten, die Dir eine Linderung verschaffen?

Wir möchten Dich an dieser Stelle über Ursachen, Symptome, Diagnosemöglichkeiten und therapeutische Maßnahmen bei einem ISG-Syndrominformieren. Darüber hinaus werden alternative Behandlungsmethoden beschrieben, Die dir eine Linderung verschaffen sollen.

2. Was ist ein ISG-Syndrom?

Und was hat es mit Rückenschmerzen zu tun? Die Iliosakralgelenke (ISG) oder Kreuz-Darmbeingelenke verbinden die Beckenschaufeln (Os ilium) mit der unteren Wirbelsäule, dem sogenannten (Os sacrum).

Das Iliosakralgelenk ist nur wenig beweglich und von einem starken Bandappart gesichert. Durch den sehr engen Gelenkspalt lässt es lediglich eine leichte Bewegung nach vorne und hinten zu. Bereitet nun dieses Schmerzen spricht man von einem ISG-Syndrom.

Am häufigsten verursacht eine ISG-Blockade, durch das Verkanten der beiden Gelenkflächen einen starken stechenden Schmerz. Dieser verläuft dann über den unteren Rücken und der Rückseite des Oberschenkels bis in das Knie.

Bei einem ISG-Syndrom bleibt es häufig nicht nur bei lokalen Schmerzen am Gelenk selbst. Die Nozirezeptoren werden im Kreuz-Darmbeingelenk bei Blockaden oder Erkrankungen besonders aktiv. Diese Schmerzrezeptoren leiten dann die Schmerzsignale über das Rückenmark an das Gehirn weiter. Schließlich kommt es dann häufig zu ausstrahlenden Schmerzen.

Wie bereits erwähnt ist die häufigste Ursache eine Blockade des Kreuz-Darmbeingelenks (Iliosakralgelenk). Diese entsteht durch ungewöhnlich starke Zug- und Druckbelastungen auf die umgebenden Bänder. Dabei verkanten die Gelenkflächen und die freie Beweglichkeit des Gelenkes wird blockiert. Als Reaktion verspannt die Muskulatur und die Nerven werden irritiert.

Fehlbelastungen, Übergewicht oder schweres Heben sind Risikofaktoren, die einen solchen Zustand begünstigen. Darüber hinaus können Unfälle oder Stürze eine Blockade auslösen. Längeres Sitzen im Schneidersitz kann Schmerzen im Kreuz-Darmbeingelenk provozieren.

Weitere Gründe können eine oder andere degenerative Erkrankungen wie Morbus Bechterew sein. Diese führen zu Entzündungen somit zu Reizungen der Schmerzrezeptoren was wiederum Schmerzen verursacht.

Eine weitere häufige Ursache sind hormonelle Umstellungen in der Schwangerschaft, die zu einer Lockerung des Bandapparates führen. Die Muskulatur muss nun die fehlende Stabilität ausgleichen was zu Verspannungen führen kann und schmerzt.

Das Becken ist von vielen Muskeln umgeben die den Rumpf stabilisieren und beweglich machen. Eine weitere Möglichkeit die zu ISG-Schmerzen führen kann sind Muskeln und Faszien, die sich über die Jahre durch langes Sitzen verkürzen. Speziell der Lenden-Darmbeinmuskel und die entgegenwirkende rückseitige Beckenmuskulatur führt zu Spannungen die Druck auf das Gelenk ausüben. Das Gehirn generiert nun Schmerzen als Schutzsignal um Schäden am Iliosakralgelenk zu vermeiden.

Zu Beginn der Diagnose steht die Erfassung der Krankheitsgeschichte (Anamnese) des Patienten. Im Vordergrund stehen Fragen rund um den den Schmerze wie

Darüber hinaus sind Informationen bzgl. Vorerkrankungen oder familiäre Erkrankungen wichtig um andere Erkrankungen auszuschließen.

  • Der Patrick-Test liefert Hinweise bei Schmerzen oder eingeschränkter Beweglichkeit ob das Iliosakralgelenk betroffen ist. Dabei wird das Bein angewinkelt und durch den behandelnden Arzt unter Fixierung der Hüfte seitlich nach unten gedrückt. Dieser Test erfolgt dann beidseitig.
  • Prüfung des Mennell-Zeichens:
    Der Test kann einen Aufschluss darüber geben ob Entzündungen oder Blockaden im Iliosakralgelenk vorhanden sind. Dabei legt sich der Patient auf den Bauch. Der Untersuchende drückt auf den unteren Rücken (Fixation des (Kreuz-Darmbeingelenkes) und hebt ein Bein im gestreckten Zustand an. Falls ein stechender Schmerz eintritt ist dies ein Hinweis auf eine Entzündung.
  • Um einen Wirbelbruch auszuschließen werden die Dornfortsätze abgeklopft. Entstehen dabei Schmerzen kann ein ISG-Syndrom ausgeschlossen werden.
  • Das sogenannte Vorlaufphänomen ist ein Anzeichen für eine Blockade.

In Abhängigkeit der genannten Beschwerden folgt eine körperliche Untersuchung bei der der behandelnde Arzt diverse Tests durchführt.

Eine Blutuntersuchung ist ungewöhnlich, sollte aber gerade bei chronischen Schmerzen aus differenzialdiagnostischen Gründen durchgeführt werden. Es sollte ausgeschlossen werden das eine Erkrankung wie Morbus Bechterew vorliegt. Einen deutlichen Hinweis darauf liefert das Vorhandensein des Antigens HLA-B27.

Folgende Erkrankungen sollten ebenfalls ausgeschlossen werden:

Auch bei einem ISG-Syndrom ist die multimodale Therapie am erfolgversprechendsten. Besonders Bewegung und spezielle physiotherapeutische Übungen sind, trotz Beschwerden, sehr wichtig um ein ISG-Syndrom erfolgreich zu behandeln.

Eine weitere Möglichkeit stellt die Manualtherapie dar, welche nur von speziell ausgebildeten Ärzten oder Physiotherapeuten durchgeführt werden darf. Mittels einer Mobilisation oder durch Manipulation können hier Gelenkblockaden gelöst werden.

Es ist ebenfalls möglich ISG-Blockaden zu Hause durch spezielle Übungen selbst zu lösen. Auf eine korrekte Durchführung ist zu achten und sollte vorher mit dem behandelnden Therapeuten geübt werden.

Eine Wärmetherapie hilft die Muskulatur zu entspannen, Wärmepflaster, Wärmflaschen oder Infrarotlampen sind dafür geeignet. Diese sind besonders in der Schwangerschaft eine völlig risikofreie Behandlungsform.

Eine schnelle Schmerzlinderung ist durch eine Infiltrationstherapie möglich. Dabei wird ein Lokalanästhetikum direkt in den Bandapparat oder Gelenkspalt gespritzt. Bei einer Injektion zwischen die Gelenkflächen sollte unterstützend eine Computertomografie oder Bildwandler verwendet werden. Um zusätzlich evtl. vorhandene Entzündungen zu behandeln können sogenannten Glukokortikoide lokal gespritzt werden.

Die Einnahme von sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie oder Diclofenac helfen ebenfalls die Schmerzen zu lindern und wirken entzündungshemmend.

Alternative Behandlungsmethoden

Als hilfreich um das Iliosakralgelenk zu entlasten haben sich Kinesiotapes erwiesen. Im unteren Video ist meiner Meinung nach sehr gut beschreiben, wie das Tape anzubringen ist.

Weitere alternative Behandlungsmethoden zur Behandlung der Muskelverspannungen sind:

Sie helfen evtl. aufgetretene muskuläre Blockaden zu lösen und das in eine "Schieflage" geratene Iliosakralgelenk wieder in seine ursprüngliche Position wandern zu lassen.

Heilkräuter und Heilpflanzen

Die vielfältigen Wirkungsweisen von Heilkräuter und Heilpflanzen kommen ebenfalls als Behandlungsmethode bei einem ISG-Syndrom in Frage. Folgendes kann empfohlen werden:

Genauere Informationen über die Wirkung der einzelnen Heilpflanzen erfährst Du in unserer Rubrik Naturheilkunde.

Den Einsatz von ätherischen Ölen für eine Aromatherapie oder wirken entspannend, belebend und schmerzlindernd.

Schüssler Salze

Schüssler Salze allgemein und im speziellen das Schüssler Salz Nr. 7 - Magnesium Phosphoricum wirkt schmerzlindernd und entspannend. Es ist darauf zu achten, dass eine Übersäuerung im Körper nicht vorhanden ist, da dies zu einer Demineralisierung der Knochensubstanz führen kann. Um dem entgegen zu wirken sollte zusätzlich das Schüssler Salz Nr. 9 Natrium Phosphoricum eingenommen werden.

Wer während der Einnahme sicher gehen will, dass der pH-Wert im Körper nicht fällt kann dies mittels Urinproben selbst ermitteln. In der Apotheke gibt es dafür Teststreifen. Es ist allerdings darauf zu achten, dass man den Wert über mehrer Tage zur gleichen Uhrzeit feststellen sollte, da dieser nach Tageszeit und Trinkmenge schwankt.


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