Der Weg ist das Ziel - ganz besonders jener nach Isenthal. Die teils einspurige Strasse windet sich kurz und stotzig eine schier senkrechte Felswand hinauf. Tief unten der blaue Vierwaldstättersee, über einem der blaue Himmel und bergseitig Fels. Auf halber Höhe fährt man mitten hindurch, ein Kehrtunnel schraubt einem nach oben. Dann geht’s taleinwärts, nicht minder steil, aber nun im Wald.
Das Dorf Isenthal verströmt Postkartenidylle. Behäbige Häuser kuscheln sich um die Kirche, der Isitalerbach plätschert haarscharf dran vorbei. Das Dörfchen macht einen etwas ausgestorbenen Eindruck. Aber die Grabsteine auf dem Friedhof beweisen, dass hier früher wohl einmal Leute lebten.
Genau da wo sich die Strasse zwischen zwei Häusern durchquetscht kann man den kulturellen Höhepunkt bestaunen. In einem verlassenen Schaufenster hängen zwei schrumpelige Bärentatzen. Sie gehörten einst einem Bären, dem letzten des Urnerlandes.
Ende Mai 1820 wurde das Untier vom damaligen Kirchenvogt Josef Anton Infanger mit drei Schüssen erlegt. Tags darauf brachten die Isenthaler den Bären nach Altdorf, wo er erst ausgestellt und dann gegessen wurde. Ausser seinen Tatzen, die kann man bis heute anschauen. Und sich guseln..