Schwangere bekommen oft spätestens ab dem dritten Trimester ihren Ischiasnerv auf unangenehme Weise zu spüren. Das ist ein völlig normales Phänomen, das auf den wachsenden Umfang des Babys und den dadurch zunehmenden Druck auf den Nerv zurückzuführen ist. Beim Ischiasnerv handelt es sich um den größten Nerv des menschlichen Körpers, der vom Lendenbereich bis hinab in den Fuß läuft. Die Schmerzen während der Schwangerschaft treten aber in der Regel im Gesäßbereich auf, können sich jedoch bis weit hinunter in das Bein ziehen. Mit einigen Tipps lässt sich dagegen jedoch effektiv etwas tun.
Hilfe in Eigenregie
Auf drei Arten können Schwangere ganz in Eigenregie die zunehmenden Ischiasschmerzen bekämpfen – nämlich mit Wärme, Dehnübungen und Wassersport. Wärme kann beispielsweise in Form von Moorkissen direkt auf den Schmerzpunkt aufgebracht werden oder auch durch ein warmes Bad zum Einsatz kommen. Als Dehnübungen wiederum eignen sich der sogenannte Katzenbuckel sowie das Nach-vorne-Beugen, um die Zehenspitzen zu berühren. Oft ist es auch hilfreich, das Bein an der betroffenen Stelle abwechselnd langsam nach hinten, nach vorne und zur Seite zu strecken. Diese Übung sollten Schwangere mit Ischiasproblemen ruhig zehn bis fünfzehn Mal am Tag durchführen.
Wassergymnastik oder auch ganz normales Schwimmen haben ebenfalls häufig einen lindernden Effekt auf Ischiasbeschwerden. Ähnlich wie bei den Dehnübungen wird dabei mit gezielten Bewegungen gegen den Schmerz vorgegangen, das Wasser sorgt für angenehmen Auftrieb. Überhaupt ist es für Schwangere wichtig, nicht in Lethargie zu verfallen, sondern in Bewegung zu bleiben. Das durchblutet und kräftigt den Gesäßmuskel und hilft ihm, sich als Gegenpol zum wachsenden Bauch optimal zu entwickeln.
Hilfe von Dritten
Zwei weitere Strategien gegen Ischiasschmerzen können ebenfalls sehr wirksam sein, benötigen jedoch die aktive Hilfe einer weiteren Person: Massagen und Akkupunktur. Für eine sanfte Massage der schmerzenden Stelle, idealerweise unterstützt durch einen faustgroßen Igelball, kann sich zum Beispiel der Partner Zeit nehmen. Akkupunktur hingegen sollte man in die Hand von Experten legen. Anbieter von Akkupunkturbehandlungen gegen schwangerschaftsbedingte Ischiasbeschwerden sind nicht nur Ärzte und Heilpraktiker sondern in zunehmendem Maße auch Hebammen. In einigen Fällen werden die Kosten für diese Behandlung sogar von der Krankenkasse übernommen. Betroffene sollten jedoch zur Sicherheit vor Behandlungsbeginn bei ihrem Krankenversicherer nachfragen.
Weitere Informationen zu Ischias und Nervenschmerzen bietet das Portal Nervenschmerz-ratgeber.de
Ischiasbeschwerden in der Schwangerschaft sind weit verbreitet. Denn das Baby drückt mit zunehmendem Wachstum immer stärker auf den größten Nerv in Mamas Körper. Gegen die teilweise sehr unangenehmen Schmerzen lässt sich jedoch mit einfachen Mitteln etwas tun.