Ironman European Championship 2011

Von Wonseong

Wow! Welch ein emotionales Rennen. Das fing schon mit der traurigen Nachricht der Absage von Michael Raelert an. Das setzte sich fort mit den traurigen, emotionalen Aufgaben vieler Pros und Age Grouper. Und das endete mit den sehr emotionalen Finishes einiger Pros, die es bitter-nötig hatten, hier zu punkten. Ich habe mich so gefreut – speziell über die drei Top-Finisher der Männer, denen ich es allen aber sowas von gegönnt habe, auf dem Podium zu stehen. Ich dachte mir schon, dass Faris mal wieder runterspielt und seine Ergebnisse dieses Jahr ließen auf einen Faris in guter, alter Form anno 2004 bis 2007 schließen. Aber dass er den Buben einfach mal so um die Ohren fährt… Reschpeckt!

Andererseits hatte ich so einige Jungs wie Team-Kollege Micha Göhner, aber auch Jan Raphael nach dem Radfahren schon so ziemlich abgeschrieben…bei dem Defizit. Und dann hauen die beiden die schnellsten Marathons raus und räumen doch noch Platz zwei und drei ab. Toll!

Vor dem Start dachte ich mir noch: „Mann, was haben die für ein Schwein. Trocken, blauer Himmel, ein bißchen Sonne. Hätte echt schlimmer kommen können.“ Und es kam schlimmer. Kaum waren die Top-Profis aus dem Wasser, fing es auch schon leicht zu regnen an. Dazu kam ein leichter Wind und die eh’ schon frostigen 12°C und schon war das Unterkühlungsrisiko nicht zu unterschätzen. Wie am Vortag hatten jetzt die „etwas robusteren Typen“ einen echten Wettbewerbsvorteil. Vorn enteilte eine kleine Spitzengruppe. Faris war dabei und wunderte sich, dass die meisten der zuvor hoch gehandelten Favoriten ziemlich weit zurück lagen. Als dann noch Sydrie nicht richtig hart anfuhr, machte Faris das, was er auch schon 2008 gemacht hatte: Er fuhr einfach weg. Nur anders als 2008 zog er die Nummer durch, wie letztes Jahr Andi Raelert und hatte so einen komfortablen Vorsprung, dass ihm ein (für einen IM-Winner) mittelmäßiger 2:57-Marathon reichte, um den Sieg sauber nach Hause zu schaukeln. Dahinter sah ich einen wild kämpfenden Micha, der bis auf Platz zwei vorlief, dann aber an diesem Tag doch nicht ganz das Durchsetzungsvermögen hatte, um den Angriff von einem entfesselt laufenden Jan Raphael abzuwehren. Aber tolles Kino für uns Zuschauer! So leid es mir für Michael Raelert tut – aber das währe wahrscheinlich langweiliger geworden.

Bei den Frauen siegte die Top-Favoritin – aber lange nicht so souverän, wie ich erwartet hatte. Das war ebenfalls ein harter und bis zuletzt spannender Kampf um die drei Podium-Plätze. Das war bis zuletzt alles andere als sicher und man sieht es schon an den Abständen, wie eng es da herging. Ich glaube ich habe noch nie in so leere Gesichter gesehen, wie die der drei Top-Damen kurz vor dem Ziel. Jenseits von gut und böse! Ich wünsche nun den Dreien, aber auch allen anderen Finishern, die weniger an ihre Grenzen gehen mussten, alles Gute und eine gute Erholung.

Herzliche Gratulation an alle bekannten Finisher der Region!  Allen voran Dir, Ben, zur gelungenen Kona-Quali! Subber Sach!