Iron Sky: Rückkehr der Reichsrekordwochen

Von Ppq @ppqblog
Es ist soweit, sie kommen. Fünf Monate nach dem plötzlichen Ende der letzten bewaffneten Nazitruppe in Deutschland neigt sich der Frieden, neigen sich die Zeiten von Andacht und aufgeregter Ursachenforschung dem Ende. Die Verharmloser, Fantasten und Unbelehrbaren starten zum Angriff auf Deutschlands Allerheiligstes: Den Glauben, dass der Schoß fruchtbar noch ist. Dass man aber nur genügend Reden gegen Rechts halten muss, um ihn dauerhaft in einer Unfruchtbarkeitsspirale zu halten, an der allenfalls Fehlgeburten wie die "Zwickauer Zelle" vorüberschlüpfen.
Iron Sky ist allerdings anders. Größer. Wuchtiger. Verstörend finnisch. Das Böse wird hier nicht von drei braunen Bombern gespielt, die am Hungertuch nagend Bankazubis anschießen. Sondern von Udo Kier, der den Anführer einer auf der dunklen Seite des Mondes liegenden Nazi-Basis gibt, der sich für die "Medizin gegen die kranke Welt" hält. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ist der Nazi-Wissenschaftler so wie von der Bild-Zeitung aufgedeckt, in die Antarktis geflohen. Auf der Polarstation Neuschwabenland werden Reichsflugscheiben gebaut, mit denen die Reste des Regimes auf die Mondrückseite flüchten.
70 Jahre haben die Nazis auf ihre Rückkehr gewartet, immerhin vier warten wir schon auf den Kinostart des Epos, das wir von Anfang an durch den Kauf von Militär-Kappen mit der Aufschrift "Raumsturmführer" unterstützt haben. Lange sah es danach aus, als würde die von ihren Machern als "Komödie" verharmloste Dokumentation hierzulande unter das Wiederbetätigungsverbot fallen, nun aber hat es Regisseur Timo Vuorensola sogar geschafft, dem 2D-StarWars aus dem Jahr 2018 einen Berlinale-Start zu organisieren. Der offizielle Trailer für das Großwerk, das vom Kinomagazin "Jungle World" bereits den Ehrentitel "wahrscheinlich beklopptester Film des Festivals" bekommen hat, ist jetzt da. Kinostart ist dann Anfang April, wobei am 20.4. keiner Vorstellungen stattfinden werden, um "Demonstrativhandlungen" vor den Filmtheatern zu verhindern.