Irgendwie sind Blogger auch nur Menschen.

Finde ich. Seit gestern.

Da gab´s das erste ElternbloggerCafé, zu dem ich eingeladen war, veranstaltet von styleranking.

Dort Bloggerinnen zu finden, war gar nicht so einfach. Mein erster Versuch startete in den Räumen der sanitären Anlagen.

“Bist du ein Blogger?”

Die Dame in Strumpfhosen lächelte und verneinte.

Der dritte Versuch verwies mich an eine Frau mit Kleinkind. Endlich. Frau Eiskalt, warmherzig und pummelig. Schön. Und noch eine Bloggerin, Frau Kugelfisch, deren Adresse ich schon wieder verbummelt habe, die Frau in schwarz mit Blick aufs Kleinkind, das sich im Selbstversuch die Hände mit der Fahrstuhltür amputieren wollte.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Es gibt sie wirklich, die BloggerInnen!

Am Ende des Tages fasste ich meine Aufzeichnungen zusammen:

Es gab überproportional viele PapaBlogger. Einer hat sogar den DeEm-Dreimonatsvorrat an Windeln gewonnen, und zwar beim Rekordwickeln: 48 Sekunden. Jedem echten Baby hätte es wahrscheinlich bei dieser Windelweltmeisterschaft die Hüfte zerlegt.

Die größte Bloggerin ist zwei Meter 50 und blond, aber wenn sie sitzt, kann ich ihr in die Augen sehen.

95% der Anwesenden gehören zur Spezies der Mitarbeiterinnen, was die anfänglichen Probleme erklärt (s.o.).

Ein Eltern-BloggerCafé arbeitet auch nur mit lauwarmer Luft. Die 1. Windelweltmeisterschaft war fotogenes Futter für die Presse (40% der Anwesenden), und das Semiar “Wie erstelle ich ein Mediakit?” entpuppte sich als Sit-in am Kaffeebänkle, bei dem es darum ging, wie man eine DIN-A-4-Seite erstellt, auf der sich alle Angaben tummeln, nach der die Werbebranche hechelt. Logo ist wichtig. Achso.

Die 17-Uhr-Veranstaltung “Das Projekt Gemeinsames Elternbloggerbuch” fiel aus und fand stattdessen in 50 Vieraugengesprächen statt. Das verschaffte mir ein inspirierende Unterhaltung mit einem Verlagsleiter, einem Lektor und Vertriebler, die sich als Three-in-one entpuppten. Am heimischen Computer desillusionierte sich der Verlag als winzig, seine Bücher sind nicht einmal auf Amazon vertreten. Also doch lieber bei Neobooks?

Auf das Projekt bin ich trotzdem gespannt und werde gerne teilnehmen, Werbung macht man dann wohl über die Blogs. Oder?

Und würde ich wiederkommen? Bestimmt. Es tut gut, real zu erleben, was sonst nur auf Vermutungen basiert.

Vielleicht gibt es nächstes Mal sogar eine Kindersicherung vor dem Fahrstuhl.



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