Irankrise: USA gehen auf Distanz zu EU und Israel

Von Frontmotor
Die noch amtierende US Regierung tritt im Irankonflikt erstmal auf die Bremse. Gut so. Der CIA meldet heute, seit fünf Jahren keine Belege mehr für eine Atomwaffenstrategie des Iran zu haben. Dennoch kommuniziere der Iran mehrdeutig, wenn er von 20%-ig angereichertem Uran spreche. Evtl. genüge es dem Iran, wenn seine Nachbarn glauben, dass er in der Lage sei, Atomwaffen produzieren zu können. Israel signalisierten die USA damit ziemlich deutlich, dass es im Falle eines Angriffs auf den Iran wohl keinen Beistand leisten würde.
In Arbeitsteilung kritisiert das Council on Foreign Relations derweil das EU Ölimportembargo. Wie sich inzwischen zeige, schade die EU sich damit inzwischen vor allem selbst: Im europäischen Ölmarkt sind Engpässe entstanden, weil neue Lieferanten gesucht werden müssen, die um das enger gewordene Anbieterfeld wissen. Infolge dessen sehen wir an den Tankstellen Rekordpreise.
Der Iran indes hat schnell neue Abnehmer für sein Öl gefunden und liefert halt woanders hin.
Was bleibt in dieser Lage übrig zu tun? Es wirkt wie eine Sackgasse. Ich tippe darauf, dass die IAEA auf Betreiben der USA den Iran darauf drängen werden, doch noch Besichtigungen der verwehrten Militärgebiete zuzulassen. Allerdings ginge das in o.g. Annahme genau gegen das iranische Interesse, die anderen in Unklarheit zu lassen. Die letzte Eskalationsstufe des Irans wäre nicht die Sperrung der Straße von Homuz, sondern der Austritt aus dem Sperrvertrag.

Die EU jedoch hat einen schweren strategischen Fehler begangen, allen voran unser Außenminister Westerwelle. Der kostet unsere Volkswirtschaft richtig Geld.